I did it!

Veränderung ist immer möglich.
Wir müssen sie nur wollen und dementsprechend handeln.

© Dalai Lama

(*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

sendenEs ist kein Geheimnis, dass ich seit 2003 zwei Jobs habe, die ich mag, in denen ich mich wohl fühle, auch wenn ich manchmal auch schimpfe. Aber es sind meine Jobs und ich fühle mich wohl, weiß, was ich kann und für was ich verantwortlich bin.

Und trotzdem … schickte ich gestern – Herz wild schlagend – eine Bewerbung für eine völlig neue Vollzeitstelle ab.

Das war eine seltsame Woche, als ich bei beiden Chefs um ein Zwischenzeugnis bat. Vormittags-Chef ist nervös, nicht gerade happy, aber ich weiß, dass er mich nicht halten wird; das hat er bei anderen Gelegenheiten oder wann immer das Gespräch auf die Zukunft kam, klipp und klar deutlich gemacht. Wenn sich Gelegenheiten ergeben, die für mich besser sind, dann soll ich sie ergreifen. Er wird mir keine Steine in den Weg legen, aber er wird eben auch nicht versuchen, mich aufzuhalten. Als ihm allerdings auch klar wurde, dass er unter Umständen bald wieder selbst die Aktenbuchhaltung am Hals hat, verzog er sich grummelnd in sein Büro.
Der Nachmittagschef schien geschockt, und sein – zwar lächelndes – ‚Ich hoffe für uns, dass deine Bewerbung keinen Erfolg hat!‘ spricht für sich.

Nun habe ich also gestern ein Bewerbungsschreiben abgeschickt, und mein Herz klopfte wie wild dabei. Will ich wirklich diesen Schritt gehen? Was, wenn sie mich wirklich haben wollen? Soll ich wirklich das, was ich habe, aufgeben, für ein paar Euros mehr und weniger Stunden pro Woche? Will ich? Andererseits merke ich, wie die Fahrerei jeden Tag an meinen Kräften zehrt, mit jedem Jahr schwieriger wird. Wie lange würde ich das noch durchhalten? Aber was, wenn ich in dem neuen Job (falls ich ihn bekommen sollte) doch nicht hineinpasse? Was, wenn ich gar nicht so gut bin in den dann neuen Aufgaben, die auf mich zukommen? Ich mag es, Klagen und Synopsen zu schreiben.

Und so bin ich hin- und hergerissen, aufgeregt und nervös, voller Selbstzweifel und Unsicherheit, und doch auch voller Neugier, was dann kommen könnte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Und wenn ich jetzt schon diesen Schritt gegangen bin, auf Senden drückte, die Bewerbung abschickte und damit rechnen muss, dass sich in 2017 mein Berufsleben völlig verändern könnte nach fast 15 Jahren; wenn ich jetzt bereit war, beide Jobs einzutauschen gegen etwas Neues, dann liegt die Vermutung auch nahe, dass ich eigentlich bereit dazu bin, mich zu verändern; trotz aller Unsicherheiten und Zweifel und Ängste und Bedauern.

Selbst, wenn ich mit der jetzigen Bewerbung nichts erreiche, außer ein paar nervöse Chefs, der erste Schritt in eine mögliche Veränderung ist getan, der Gedanke dazu fühlt sich nicht mehr so gänzlich fremd und ungewohnt an … und es könnten andere Gelegenheiten und Jobangebote kommen, wo es dann möglicherweise schon einfacher und weniger Herz klopfend wild sein wird, auf den SENDEN Button zu drücken und bereit zu sein, mein Leben umzukrempeln.

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