Just Friday

Ein freier Freitag immerhin, so wie die ganze letzte Woche frei war für mich. Kein Büro – fast kein Büro. Vormittags-Chef hatte gestern seinen Geburtstag und ich hatte sein Geschenk besorgt und das musste natürlich ins Büro. Chef’s Gesicht war königlich, als er mich im Büro am Aktenschrank herumhantieren sah, in meiner Urlaubswoche – und es dauerte auch nur 75 Minuten, bis er mich herauskomplimentierte. Urlaub ist eben Urlaub.

Und was habe ich gemacht? Eigentlich wollte ich die Wohnung auf Hochglanz schrubben, oder wenigstens aufräumen, und zumindest das Bad ist jetzt immerhin wieder vorzeigbar; aber der Rest der Urlaubstage? Versunken im Universum. Ich hätte es auch ahnen können. What else? Wenn man mich schon 24 Stunden am Tag mehr oder weniger mit meinem KINDLE alleine lässt? Wie hätte ich widerstehen sollen? Ich hatte keine Chance! So verschlang ich story after story; oder sie verschlangen mich, ich weiß oft nicht mehr genau, in welcher Reihenfolge. Aber es ist okay. Meistens. Manchmal beeinflussen mich die Geschichten emotional so sehr, dass ich noch Stunden/Tage danach wie im Trance durch die reale Welt stolpere und mir meiner eigenen Emotionen nicht sicher bin. Sind es meine? Oder ein Afterglowing, weil die Geschichten so tief gehen manchmal? Vielleicht ein Mix aus beiden? Es ist eigentlich egal – ich fühle, damit ist es meins, es ist das, warum ich dieses Universum so sehr liebe und brauche und mich nicht trennen kann.

Es gab keine neue Supernatural-Folge heute – Thanksgiving-Pause. Jensen ist dankbar für Family und friends, für die dallascowboys (who ever this is) und für Piecaken. Und ich bin dankbar, dass ich fühlen kann, dieses Universum habe; für ihn, für J2, für #supernatural.

Dann war da noch die Doku auf ZDF über Depressionen, die ich mir gestern in Ruhe in der Mediathek angeschaut habe. Vieles darin war vertraut, einiges nicht. Mein „schwarzer Hund“ ist ein Seelenlochmonster, das immer da ist, seit ich denken kann, mich nie verlassen hat. Manchmal ist es nur einfacher, es zu ignorieren und meine Seele mit helleren Gefühlen zu füllen. An anderen Tagen droht es mich gänzlichst aufzufressen. Dann ist da nichts.

Heute schwanke ich ein wenig dazwischen; es könnte jederzeit kippen, in die eine oder andere Richtung, zum besseren oder zum schlimmeren. Kann ich das beeinflussen? Vermutlich könnte ich; eine Dusche könnte, frische Luft … oder zum 49. Mal SOLITUDE von Black Sabbath hören und dem Monster seinen Willen lassen. Die eine Geschichte lesen, von der ich weiß, dass sie mich trotz Happy End dermaßen ins Loch schubsen wird, dass das Monster happy grunzen würde, mich wieder gänzlichst in seinen Fängen zu haben. Warum ich das freiwillig zulassen würde? Weil auch das Gefühle sind, die zu mir gehören.

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