MoFi2018

Nee, was hab ich mich seit Tagen darauf gefreut, und zugegeben auch einige Kollegen damit verrückt gemacht! „Nicht verpassen, am Freitag ist totale geniale Mondfinsternis, mit Blutmond und so!“ Das Jahrhundertereignis, denn sie würde nicht nur sehr blut-rot sein, diese MoFi, sondern auch richtig lange. (Die Details kann die geneigte Leserschaft ja googeln, die wurden ja die Tage um den 27.07.2018 herum in allen Kanälen herumgereicht). Es bleibt also festzuhalten, dass ich mich auf dieses Ereignis freute. Und das ist immer ein schlechtes Omen. Eigentlich. Denn wann hat denn jemals wirklich alles so geklappt, wie sich das mein eigensinniger Kopf vorgestellt hat? 

Geplant war: wir gehen an den Deich, nehmen eine Kleinigkeit zu trinken und zu essen mit, Musik, das KINDLE und natürlich die Kamera samt Stativ und gucken in einer lauen Sommernacht völlig für uns Mondfinsternis. Ha! 

Zunächst einmal kamen überall  noch gefühlt tausend andere auf die gleiche Idee, und so waren ziemlich viele Leute ebenfalls mit Kameras ausgestattet unterwegs, um den besten Platz zu ergattern. Mir schwante so was schon. Wir konnten einfach nicht die einzigen sein, die von dem Spektakel am Himmel gehört hatten. 

Aber wir hatten Glück, am alten verlassenen Fähranleger fanden wir ein Plätzchen, wenn auch nicht alleine, aber nicht so massig überlaufen wie andere, an denen wir vorher vorbeigefahren waren. Kamera aufgestellt, und dann hieß es warten, bis der Mond aufgeht. 

Irgendwo da links über der Boje sollte der Mond (schon verdunkelt) aufgehen. Die Zeit rückte näher, es ging nichts auf, nur wurden es mehr Leute, die wie wir ungeduldig darauf warteten, dass was passiert, und auf den Horizont starrten. 

Derweil starrte ich auf die kraterähnliche Schlammbucht der Weser, an der wir unsere Beobachtungsstation aufgeschlagen hatten. Twitter verriet mir, dass der Mond woanders längst aufgegangen war, aber es gab auch dort Beschwerden darüber, dass er nicht gut zu sehen ist, weil – verfickt und zugelötet –  an diesem Tag/Abend es bewölkt sein musste! Die ersten gingen dann bei uns auch schon wieder, nachdem sich überhaupt nichts da am Horizont zu tun schien. Und ich dachte nur: Ja, typisch! Du freust dich auf ein Ereignis, obwohl du doch weißt, dass es nicht so kommen wird! Vermutlich geht bei uns wegen mir gar kein Mond erst auf!

Aber dann war er urplötzlich da! Quasi PLOPP – ein diffuses rötliches Etwas war plötzlich schwach zu sehen, wenn man genau in den verhangenen Horizontnachthimmel glotzte. Und dann wurde es immer besser, und ich kämpfte mit Canon und deren Einstellungen im Dunkeln, und irgendwann knippste ich nur noch drauf los, irgendwas würde ich schon treffen. 

Es war dann aber doch irgendwie magisch, diese laue Sommernacht an der Weser, mit Mond, Mars und Boje und dem Rauschen des Wassers. 

Von oben nach unten: Mond, Mars, Boje

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3 Antworten zu MoFi2018

  1. Diana sagt:

    Wie lang ist dein Rüssel?

    Mit meinem 105er konnte ich nicht wirklich viel Struktur rausholen, einfach zu weit weg.

  2. werkarniggel sagt:

    Aus dem Gedächtnis (denn ich habe zugegebener Maßen immer noch keine wirkliche Ahnung von all den Zahlen und deren Bedeutung) heraus meine ich, dass auf dem einzigen Teleobjektiv, das ich habe, als weitestes irgendwass mit 255 mm stand – was mir nicht gerade viel erscheint; ich liebäugel jedenfalls schon des längeren mit dem Gedanken, mir ein größeres Teledings zuzulegen.

  3. Diana sagt:

    UUhh ja ok, aber das bringt dich schon ein gutes Stück näher.

    Wenn du keine Seerobbenpenisse in der Balzzeit ablichten willst, wär mir ein noch längerer Rüssel für einen HOBBYfotografen der dem nicht allzu regelmäßig nachgeht, schlicht viel viel zu teuer.

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