
Donnerstagabend, ich sitze frisch geduscht und eingecremt und mit soeben selbst abgeschnittenen Haaren auf dem Sofa und freue mich, dass ich morgen frei habe und dann eine ganze Woche Urlaub. Und die freien Tage möglichst völlig ohne Büro brauche ich auch dringend! Die letzten Wochen waren anstrengend und vollgestopft mit Arbeit, zumindest im Büro. Ich brauche eine Auszeit, und auch, wenn ich nicht wegfahren werde und das BLACKY mehr oder weniger schon unter seiner Winterplane in der Garage schläft, werde ich sicherlich viel spazieren gehen oder einfach lange schlafen und lesen. Lesen! Genau. Es gibt noch einiges auf dem KINDLE, das ich zum ersten Mal oder überhaupt zum x. Mal erneut lesen muss.
Und während ich noch auf dem Sofa darüber nachdenke und das Notebook startete, zeigte mir der Startbildschirm den Japanischen Parkgarten in Portland, Oregon, US. Wohnt nicht eine meiner Lieblingsautorinnen in Portland? In diesem Park würde ich jedenfalls definitiv jede freie Minute spazieren gehen; es sieht einfach zauberhaft aus.

Aber hier in der Gegend gibt es ja auch wunderbare kleine zauberhafte Ecken und Parkanlagen.
Ich freue mich jedenfalls auf die freie Zeit. Der erste Feierabend VOR der Auszeit ist dabei immer besonders. Alles liegt noch vor einem, man kann den Wecker ausschalten und die Nacht einfach auch durchlesen, wenn die story gerade spannend oder emotional ist.
Aber Moment! Wie war das? Haare abgeschnitten; selbst? Und das ist eine Erwähnung wert? Ja, ist es, denn es ist das erste Mal nach etlichen Jahren, dass ich selbst Hand an meine Haare legte. Der letzte Friseurbesuch liegt bereits Monate zurück, wenn nicht sogar ein Jahr. Ich habe gar keinen Friseur mehr, denn der, der mein Gezottel mehr oder weniger 3 bis 4 Mal im Jahr in Form brachte, den gibt es nicht mehr. Wurde einfach wegrationalisiert. Und ich hatte schlicht noch keine Lust, mir einen neuen zu suchen. Die Haare bleiben jetzt einfach, wie sie sind; grau, einer Omi angemessen. Und wenn sie – wie jetzt – zu lang und unten zu strähnig werden, dass es wie ausgefranzte Mausfäden aussieht, dann schneide ich sie eben selbst ab. Tun ja andere auch, kann so schwer nicht sein.
Beim großen A erst mal eine Haarschneideschere geshopt und dann Hand bzw. eben Schere angelegt. Jetzt sind sie kurz, ich habe bestimmt gute 5 cm abgeschnitten; und es fühlt sich gut an; jedenfalls wieder sehr viel besser, als das Gezottel eben. Noch sind die Haare nass und zum Zopf gebunden, und ich hoffe, dass ich beim morgendlichen Blick in den Spiegel mich noch selbst erkennen und keinen Schreikrampf bekommen werde. Aber ich bin zuversichtlich.
Übrigens kam die Nachricht, dass die Schere im Locker abgeholt werden kann, natürlich in dem Moment auf mein Handy, als ich mit BLITZ gerade zu Hause angekommen vor der Garage stand. Also bin ich noch mal los, um das Päckchen zu holen, damit das Herumschnippeln doch noch heute stattfinden konnte. Denn sonst hätte ich erst morgen duschen können (nach dem Haare schneiden), und dann wäre der ganze Freitag wieder durcheinander, und der heutige Abend … maulig.
Morgen ist ENKEL-Nachmittag, Kaffee, Kuchen, Kinder und Jakob.
