Eigentlich mag ich meinen Stammradiosender. Eigentlich. Aber gerade habe ich mich auch tierisch geärgert über die Moderatoren.
Es ging um den Ochsenknecht-Spross, der wohl (ich hab da zugegeben keine Ahnung) ein ziemlicher Teenie-Schwarm zumindest für deutsche Girlies zurzeit ist. Eben jener besagter Schwarm hat nun eine etwas ältere Freundin und Tausende von Mädchen heulen sich gerade deswegen die Augen aus.
Ich muss auch nicht unbedingt verstehen, was die Mädchen an diesem Johnny Blue finden – es ist wohl einfach nicht mehr meine Zielgruppe. Aber ich kann die Gefühle der Mädchen nachempfinden, die zum ersten Mal dieses „Verliebt-Sein“ spüren, und nun wegen dieser Nachricht eine Art Verlust empfinden. Ein winziges Stückchen Traumwelt zerbricht. Das gehört wohl dazu, zu dem, was wir „Erwachsen-Werden“ nennen.
Dass sich aber die Moderatoren über jene Gefühle der Mädchen lustig machten, fand ich beschämend und unpassend. Haben sie denn ihre Schwärmereien vergessen? Sind Schwärmereien – nur weil sie jemanden Unerreichbaren betreffen – auf einer imaginären Gefühlsskala weniger Wert, als wenn es eine „echte“ Person betreffen würde? Kann man diese Gefühle überhaupt trennen und bewerten, die einen als „pubertierende Schwärmerei“ abwerten? Wer kann schon wissen, wie tief solche Gefühle wirklich gehen und wie sehr sie jemanden verändern können.
Ich mag jedenfalls keine Leute, die sich über Gefühle von anderen lustig machen, nur weil sie sich nicht (mehr) vorstellen können, wie tief diese Gefühle gehen können.