Sonnabendmorgengedanken

Es ist nicht mal 8 Uhr an einem Samstag. Vom Regen geweckt, trinke ich bereits den ersten Kaffee, höre Radio und lese ein paar Blogs. Lieblingsblogs, so unterschiedlich, wie ihre Blogger eben sind. Nerds, Alex-Verliebte und jemand, der aus Vielen besteht und ständig im Kampf mit sich ist, den er/sie nicht immer gewinnen kann. Ich lese mich durch die Blogwelten und genieße den Morgen. Die Balkontür ist weit offen, um etwas frische Luft abzubekommen und den Regen besser hören zu können. Der Kater ist gefüttert und erzählt mir anscheinend von seinem Traum, Twitter schläft noch ein bisschen, ebenso mein Knuffelhubby.

Ich denke über die letzten beiden Wochen nach. Sie waren anstrengend, besonders im Vormittagsbüro, das aus Aktenchaos bestand, da die Kollegin im wohlverdienten 2-Wochen-Urlaub war. Ich kämpfte tapfer gegen das Chaos an, aber ich hatte kaum eine Chance. Hatte ich 2 Schriftsätze wegsortiert, stapelten sich bereits 3 neue an gleicher Stelle. Immer wieder zwischendurch eilige wichtige Sachen, die vorgezogen werden sollten. Davor und danach versuchte ich noch die Wiedervorlagen nicht auswuchern zu lassen. Es war ein aussichtsloser Kampf, aber ich habe nicht aufgegeben. Gestern war ich die meiste Zeit alleine im Büro, Chef hatte einen Gerichtstermin ziemlich weit auswärts und würde erst mittags ins Büro schneien. Ich hielt mich ran, tippte wie eine Besessene, sortierte das überquellende Ablagekästchen aus so gut es ging und kümmerte mich wie immer um die Vorlagen. Kaum hatte ich Zeit für Kaffee, schon gar nicht für Twitter. Glücklicherweise blieb das Telefon brav und still. Ich kam gut voran, aber ich schwitzte und rotierte und rotierte und schwitzte. Endlich hatte ich das Gefühl, ein bisschen was von dem Chaos gemeistert zu haben. Nichts wie heim, sogar noch fast pünktlich. Die Freitags-China-Ente noch schnell erstanden … und nachdem diese zu Hause verputzt war, fiel ich ins Bett und in eine Art Koma, so fix und alle war ich. Der letzte Tag so wie die ganze Woche hatte mich mehr geschlaucht, als ich zugeben wollte.

Nun werden wieder ruhigere Zeiten ins Vormittagsbüro einziehen. Ich werde zwar wieder eine Stunde früher aufstehen, dafür aber abends keinen Umweg mehr über das Vormittagsbüro absolvieren müssen. Die nächsten Tage werden noch weiter aus Chaosbeseitigung bestehen, denn zu viel blieb einfach liegen in den zwei Wochen, in denen ich alleine am Vormittag mit den Akten rang. Die komplette Buchhaltung für den schon wieder halb vergangenen Monat August muss nachgeholt werden, 3 Mio. Akten warten auf die Ablage und zu tippen ist auch noch reichlich da.

Doch nun ist erst einmal Wochenende, Samstag. Der Regen hat gerade aufgehört. Die Luft ist nicht kühler geworden, sie hängt schwer über den Dächern der Wahlheimat. Sogar die Vögel sind gerade ungewöhnlich ruhig.
Ein wenig Haushaltputzing steht auf dem Plan, und heute Abend dann der Besuch der Sail. Um 17 Uhr wollen wir (Bazillus, ihre Freundin J. und me) mit der Fähre nach BRHV übersetzen, um die Ballonfahrer zu sehen, natürlich Schiffe gucken, Cocktails trinken und das Feuerwerk am späten Abend erleben. Ich hoffe, es wird bis dahin mit dem Regen durch sein, aber andererseits: Das ist hier nun mal im Norden so, und man hat dafür ja Regenjacken. Ich freue mich auf den SAIL-Ausflug.

SamstagMorgen

Ich vermisse noch immer die wunderbare Rotbuche, die vor einem Jahr einfach gekappt wurde. Nun ist ihr Platz leer, dafür der Blick auf die Straße frei und auch auf die hässlichen neuen „Gärten“ der Nachbarn, die einfach Steinplatten verlegt haben, um sich das Rasen mähen zu sparen. Es sieht nun ein wenig aus wie überdimensionale Grabplatten. Nicht nur ich sehe das so, sondern auch Leute, die ab und an daran vorbeimarschieren, und sich über die Vorgärten der Nachbarn so ihre Gedanken machen.
Zwei Jogger heute Morgen zauberten mir ein Lächeln; ein älterer Mann und eine jüngere Frau trabten gelassen und den Regen ignorierend durch mein Viertel, gemeinsam mit einem Hund, der eine Brötchentüte verantwortungsbewusst im Maul trug. Offensichtlich hatten sie alle Spaß. Ein wenig wehmütig war mir bei ihrem Anblick schon, und kurz überlegte ich, auch eine kleine Runde zu joggen. Wie zur Erinnerung jedoch zwickte mein Knie ermahnend, das lieber bleiben zu lassen. Statt dessen werde ich dann mit dem Fahrrad fix ein kleines Frühstück für Knuffel und mich holen und dann den Samstag richtig starten, dankbar, dass mein Leben so übersichtlich, sanft und eigentlich problemlos ist.

Habt ein schönes Wochenende.

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