Was hab ich ihn die letzten Arbeitstage, ach was: -Wochen! herbeigesehnt, und nun ist er endlich da. Und ich bin kaputt wie noch nie! Das gerade verlebte Wochenende verlief dann in der Regel auch wie erwartet: Zwischen Schlafen und Lesen, so ziemlich im 3-stündigen Wechsel. Und das möglichst immer vor dem Ventilator. Langsam bekomme ich doch Zweifel, ob eine Woche Griechenland die beste aller Wahlen war. Möglicherweise werde ich in Kreta unglücklich vor mich hin schwitzen und mich nach Hause sehnen, wo es zwar auch warm ist, aber ich eben vor meinem Ventilator nackt sterben kann und nicht darauf achten muss, nicht noch ein gutes Bild darüber abzugeben. Als wenn das überhaupt noch ginge. Alle Kilos sind wieder da, ich watschel wie ein Pinguin herum und kann mich auch so kaum bewegen, aber das immerhin fast wieder schmerzfrei. Der Badeanzug quietscht und sieht einfach lächerlich aus mit meinen fetten Beinen; aber was soll’s … irgendwas muss ich ja anziehen, will ich wie geplant im Mittelmeer herumplantschen. Und das will ich … Wenigstens das. Ich würde auch gern viel sehen (wenn ich das mit dem Wetter hinbekomme und nicht vorher zusammenklappe), aber die meisten Tagesausflugs-Angebote, die wir uns vorab angesehen haben, weisen darauf hin, dass sie wenig geeignet sind für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Tja, und nun weiß ich nicht: Bin ich bereits soweit eingeschränkt, dass ich in die Kategorie falle und es lieber bleiben lassen sollte, durch Ruinen zu kraxeln und vermutlich die ganze Gruppe aufzuhalten, oder übertreiben die und meinen Rollstuhlfahrer, und ich würde mich einfach nur ärgern, NICHT den oder den Trip gemacht zu haben? Ich weiß es schlicht nicht. Wir haben jetzt beschlossen, dass wir von hier aus gar nichts großartig buchen, sondern vor Ort am nächsten Tag – so wir überhaupt ankommen werden – uns umzuschauen und zu informieren.
Warum ich Zweifel habe, dass wir ankommen werden auf Kreta? Weil in letzter Zeit ständig Meldungen kommen, dass Flüge abgesagt oder verschoben werden mussten, Landebahnen wegen der Hitze dahinschmolzen, die Energie im Flughafen mal ausfiel oder schlicht irgendwer wieder streikte. Dazu kommt nun noch die Aussicht, gerade am Mittwoch in die angekündigten Unwetter zu geraten. Das ist auch so was! Seit Tagen warte ich hier auf die Gewitter, die einfach nicht kommen wollen, wo ich doch Gewitter liebe. Nun sind für unseren Abflugtag massive Gewitter angekündigt, als wolle mir die Schicksalsbitch den Stinkefinger zeigen und mich verhöhnen, frei nach dem Motto: DU wolltest doch Gewitter; in your face! Das wird jedenfalls noch spannend, was uns am Abflugtag erwarten wird.
Bis dahin haben wir aber noch den restlichen Sonntag und zwei Tage. Und da mich morgen niemand ins Büro zwingt, habe ich spontan beschlossen, heute mal wieder mit der Tatort-Twitter-Community das Abendprogramm auf ARD zu bekritteln. Auch etwas, was ich viel zu lange nicht mehr gemacht habe.