Es ist wieder ein Wochenende, das erste heiße Sommerwochenende 2025 mit Temperaturen um die 30 °C. Ich bin mit dem Einkauf fertig und die kleine Haushaltsrunde ist auch schon erledigt. Noch immer bin ich erstaunt darüber, wie viel es ausmacht, wenn alles seinen Platz hat und aufgeräumt werden kann, und man deswegen eigentlich immer eine ordentliche Wohnung hat. Es macht mir sogar Spaß, die Wohnung sauber zu halten und mich daran zu erfreuen, dass wir nun jederzeit Gäste empfangen könnten. Nicht, dass jemand jemals käme. In der alten Wohnung war das anders; zu viel stand herum, weil man eigentlich längst das Schlafzimmer entrümpelt haben wollte, aber die Treppen, die Anstrengung…, und so wurde dieses Vorhaben Jahr um Jahr verschoben; derweil stapelten sich Kartons und alte Sachen. Es war nicht mehr schön und nervte nur noch.
Jetzt aber freue ich mich über unsere aufgeräumte kleine Wohnung, kümmere mich gern um Wäsche und Haushalt. Es dauert ja auch gar nicht mehr lange, und dann bleibt Zeit, so wie jetzt, den ersten Sommertag 2025 auf dem Balkon zu genießen, Musik zu hören, im Blog zu schreiben oder zu lesen. Es ist fast schon wieder unanständig bieder und ordentlich.

Eine kleine Sonnenblume ist mit auf dem Balkon eingezogen. Sie war das erste, was mich im Supermarkt heute begrüßte; und sie war scheinbar die letzte. Ich musste sie einfach mitnehmen. Jetzt hat sie frisches Wasser und ihre Blätter tanzen im leichten Wind. Gemeinsam warten wir auf das Gewitter, das vielleicht heute Abend kommen wird – oder auch nicht. Die App zeigt nichts dergleichen an. Für den Nordwesten allerdings schon. Ich würde mich freuen, wenn es auch hier ein kleines Licht- und Donner-Spektakel geben würde. Ihr wisst ja, wie sehr ich Gewitter mag.
WW läuft nicht. Es geht zurzeit leider immer nur nach oben mit dem Gewicht. Ob es doch schon wieder zu viele Kekse sind, die mir Frau H. fast täglich um kurz nach 10 Uhr über den Schreibtisch schiebt, mit einem lieben Gruß ihrer Tante? Wenn sich gar nichts weiter tut, obwohl ich mit dem BLACKY mehr oder weniger sportlich unterwegs bin, dann werde ich wohl doch andere Geschütze auffahren müssen und über eine Fitnessclub-Mitgliedschaft im Herbst nachdenken.
Über die aktuelle Weltlage schweigen wir lieber, wenn ich nicht in Tränen ausbrechen möchte. Umso wichtiger sind die eigenen kleinen friedlichen Oasen und ein Lächeln und Nachsicht, Respekt und Freundlichkeit gegenüber den Mitmenschen, um der Welt um dich herum wenigstens ein bisschen Frieden und Freude zu geben.
Nachsicht zu üben; schreibt sich so einfach. Letzte Nacht wurde jedoch mein Toleranzlevel mal wieder auf die Probe gestellt. Ich hatte mein Schlafzimmerfenster weit geöffnet, denn ich mag es, wenn die kühlere Luft ins Zimmer kommt und ich morgens von Vogelgezwitscher geweckt werde. Gegen die Helligkeit hilft die Schlafbrille. Alles gut. Nicht gut war aber gegen 3:45 Uhr das laute Motorengeräusch über eine Viertel Stunde lang, Türen knallen, Gekicher, Gegacker und Gebrüll, dass man es noch 3 Häuserblöcke weiter sicher gehört hat; dass man dem anderen eine Gute Nacht wünscht. Der Wagen dieselte die ganze Zeit vor sich hin, die Musik war laut … Und ich saß im Bett! Kurz überlegte ich, ob ich hinauslaufen und meinen Unmut zum Ausdruck bringen soll; das Fehlen jeglicher Unterwäsche und mein eher zerzotteltes Auftreten sprachen am Ende aber dagegen. Und was hätte es auch gebracht? Menschen, die in keinster Weise darüber nachdenken, wie sich ihr Tun jetzt gerade auf ihre Mitmenschen auswirkt, interessiert eine keifende alte Frau im Nachthemd und ohne Schlüpper sicher nicht. Mein Vater hat mich noch gelehrt, immer darüber nachzudenken, wie sich mein Handeln auf andere auswirkt. Rücksicht nennt sich das; aber das scheint zumindest bei einigen Zeitgenossen leider ein Auslaufmodell zu sein.
Nicht aufregen, den ersten Sommertag genießen .. das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern.