Urlaubsperlen – 16.08.2025

Sail Bremerhaven, die erste nach 10 Jahren, weil ja 2020 wegen Corona keine war. Nun bin ich kein Schiffegucker per se, aber den Einlauf der „Pötte“ hätte ich am Mittwoch schon gern gesehen. Was ich mir aber nicht entgehen lassen wollte, war die Drohnenshow am Sonnabend, bevor das große Höhenfeuerwerk den Himmel brennen lässt. Und die Drohnenshow war wirklich sehenswert.

Absolut faszinierend, wie lautlos 300 Drohnen in den Himmel schwebten und dann Bilder malten. Eigentlich sollte die Drohnenshow wie das Feuerwerk mit Musik unterlegt werden, aber offenbar hat BRHV keine GEMA Gebühren mehr gezahlt. Es war jedenfalls beides lautlos aber wunderschön. Und eine Sail 2025 ohne Regen war für mich auch eine Premiere.

Nicht so spaßig war dann das „Vorprogramm“ bei der Fähre zurück nach Blexen, wo ich das BLACKY geparkt hatte. 23:40 Uhr sollte die vorletzte Fähre und 0:20 Uhr dann die letzte fahren. Um 23.30 Uhr stand ich mit ca. 1.000 anderen Leuten vor dem Fährzugang, d. h. die Leute standen in einer dicken Traube und blockierten damit den Zugang. Ich saß (wie eigentlich immer, wenn ich auf die Fähre warte) auf dem eisernen Anker am Rande auf der Wiese, und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Es kam die Fähre aus Blexen, und mit ihr noch 3 oder 4 Autos, die nach Bremerhaven reinfahren wollten, aber nicht konnten, weil geschlossene Schranke und Menschenhaufen davor. Niemand bewegte sich auch nur einen Meter zur Seite, also blieb die Schranke unten und die Autos auf der „Zwischenbrücke“. Da half auch kein Hupen und Geschreie auf beiden Seiten. Die Menschen gingen einfach nicht zur Seite und das Security-Personal weigerte sich, die Schranke zu öffnen und auch nur eine einzige Person auf die Fähre zu lassen. Ein etwa 10 Jahre altes Mädchen bekam Panik und wurde aus dem Pulk getragen, Vater und älterer Bruder des Mädchens machten die Sicherheitskräfte verantwortlich, die doch gesehen haben, dass das Mädchen einen Panikanfall erlitt, und trotzdem auch das Mädchen nicht einfach 3 Schritte auf die Fähre ließen. Vater drohte mit Prügeln und Anwalt, die Masse grölte „Die Schranke muss weg!“. Mittlerweile kam auch schon die letzte Fähre an, die aber nicht anlegen konnte. Und ein Polizeiaufgebot tauchte auch auf. Ich wartete auf die Wasserwerfer und überlegte bereits, wie ich denn nun nach Hause kommen sollte, wenn dieser ganze Haufen einfach nicht zur Vernunft kommt und keiner nachgibt.
Irgendwann nach einer guten halben Stunde gab die Fährsecurity auf und öffnete die Schranke, damit die ersten Leute auf der rechten Seite auf die Fähre laufen konnte, womit der Weg für die Abfahrt der Autos auch frei wurde. Nach 300 Leuten war das Schiffchen voll und ich kam nicht mehr mit. Warum man nicht gleich die Schranke öffnen hätte können bleibt ein Rätsel. Ich vermute Machtspielchen; doch die Masse hat sich dann eben durchgesetzt, sonst hätte man vermutlich noch bis zum nächsten Morgen sich gegenseitig anbrüllend vor und hinter der Schranke gestanden.
Ich bin dann mit der nächsten und letzten Fähre, die die ersten Meter über die Weser im Schleichschritt zurücklegte, weil ja nun der Weg nicht mehr frei war durch die Verzögerungen, zum anderen Ufer gekommen; habe mein BLACKY unversehrt gefunden und bin heimgeradelt; 2 Uhr war ich dann auch im Bett, froh, dass die ganze Fährgeschichte nicht noch weiter eskaliert ist.
Fazit: Eigentlich war es ein Spiegelbild der Gesellschaft: Jeder hatte bereits ein Fährticket und wollte nach Hause, und zwar als erstes. Keiner wich auch nur einen Meter zurück, um dann vielleicht nicht unter den ersten zu sein, die auf die Fähre durften, sondern noch 30 Minuten länger hätte warten müssen. Jeder beharrte auf seinem vermeintlichen Recht! ICH ZUERST!

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