Ich liebe Gewitter. Könnte stundenlang am Fenster stehen und den Blitzen zuschauen, dieses wohlig-schaurig-schöne Gefühl genießend. Dabei sind meine Kindheitserinnerungen an Gewitter eher von Angst geprägt, was am Physik-Unterricht lag und der darauf folgenden Erkenntnis, dass unserem Hausblitzableiter einfach ein Stück fehlte. Kinder können sich durchaus sehr bildhaft vorstellen, was dann alles passieren könnte. Wenn dann in stürmischen Gewitternächten auch noch die Sirenen heulten, war das real-grusel-feeling einfach perfekt.
Und dann gibts da noch die Erinnerungsbilder aus Großschönau, wo wir vom Küchenfenster aus einen herrlichen Blick auf die nahen kleinen Berge hatten, an denen sich so manches Gewitter festklammerte und gleißende Blitze durch den Himmel schickte.
Hier dagegen, an der Nordsee, sind Gewitter eher selten und ziehen meistens gleich weiter – entweder hinaus auf’s Meer oder weiter südlich. Selten tackern sie sich fest und wütend länger als eine halbe Stunde.