Elefantentage, Panik und Medikamentenverweigerung

Boah, was waren das für merkwürdige 5 Tage! Es begann in der Nacht zum letzten Sonnabend, als ich (mal wieder) versuchte, einen Elefanten zu gebähren und vor Schmerzen wimmerte. Als dann auch noch Blut ins Spiel kam, war es mit der Wärmflaschenselbsttherapieversuch endgültig vorbei und Knuffel verfrachtete mich ins Krankenhaus! HMPF Ich gebe zu, ich war panisch. Wer wäre das nicht gewesen! Ich hatte Fieber und Krämpfe und wollte nur noch, dass es aufhört. Natürlich behielten sie mich gleich dort und zapften unendlich viele Male mein Blut ab, oder versuchten es zumindest. Angeblich sind meine Adern nicht gerade kooperativ, entsprechend sehe ich jetzt aus: Überall blaue Flecken. Davon abgesehen ging es mir dann jeden Tag besser, man trampelte und drückte auf meinem Bauch herum und schob mich zum ersten Mal zum Röntgen. Dann musste ich so ein ekliges Kontrastmittel schlucken und noch mal zum Röntgen. Und ganz viel später noch einmal. Ich bin noch nie so viel geröntgt worden. Witziger Weise fragte man mich erst beim zweiten Röntgen, ob ich schwanger sein könnte. Pff! Da wäre es eh schon zu spät gewesen. Aber ich bin ja nicht trächtig, abgesehen von dem gefühlten Elefanten, der eine kleine Terrorwelle in mir veranstaltete.

Nun, sie fanden nichts, außer das, was ich ja sowieso schon wußte oder zumindest ahnte: Ich trinke viel zu wenig, habe aber blöderweise auch selten ein Durstgefühl; und mein Eisenwert ist wohl unterirdisch. Ansonsten waren die Weißkittel ahnunglos, behielten mich aber bis heute in Gewahrsam. Weil ich ab dem 2. Tag kaum noch Schmerzen, sondern nur noch so ein diffuses Bauchgegrummel hatte, verschmähte ich auch die hingelegten Schmerztabletten mit dem Hinweis, dass ich ja nicht bei jeden Ziepen irgendeine Tablette einschmeißen will. Deswegen stand dann auch prompt im Arztbericht, dass die 42-jährige (!) PÜH! Patientin die Medikamenteneinnahme verweigert und man überhaupt den Eindruck habe, dass ich der Medizin eher ablehnend gegenüber stehe! *doppel-HMPF*

Vorgestern hieß es noch, man müsste eine Bauchspiegelung bei mir durchführen, und vor der hatte ich Angst, aber ich hätte sie natürlich über mich ergehen lassen, wenn dann mal wenigstens ein Ergebnis herausgekommen wäre. Da aber meine Entzündungswerte rückläufig waren und ich ab Montag schon wieder mehr oder weniger fidel sämtliche Krankenhausbetteinstellungen durchprobiert hatte, wurde darauf verzichtet. Ich hüpfte vor Freude auf dem Bett herum, als niemand hinsah. LOL Überhaupt hatte ich die ganze Zeit ein Einzelzimmer – und langweilte mich. Klar, ich hatte Twitter per Höndü und mein Laptop mit meiner Seriendroge war auch bei mir, aber es ist was anderes, wenn man nicht zu hause auf der heimischen Couch rumlümmeln darf.

Gestern bekam ich dann abends doch noch eine Zimmergenossin zugeteilt; ein 22jähriges Mädchen, schwanger in der 32. Woche und darüber verärgert, dass sie Bettruhe und Rauchverbot verschrieben bekommen hatte. Wie dem auch sei, wir plauderten ein bisschen, ich erzählte von Vancouver und supernatural und dass ich ganz bestimmt am nächsten Tag nach hause gehen dürfe. Die Nacht verlief so lala, weil entweder ich oder sie aufs Klo tappste; und als ich dann nach der Morgen-Visite tatsächlich gesagt bekam, ich darf nach hause, war ich mehr als erleichtert.

Das Ergebnis dieser ganzen Aktion: Ich muss abnehmen (hatte ich eh vor), ich muss mehr trinken (sehe ich jetzt auch ein und mit Hilfe von Knuffel und Freunden werde ich mich in der Beziehung disziplinieren) und ich muss ein Essenstagebuch führen, denn mein Hausarzt vermutet nun – da organisch zum Glück nichts gefunden werden konnte -, dass ich in meinem Alter eine Intoleranz mir zugelegt haben könnte. Um herauszufinden, wogegen mein Darm dann mit Elefantengebährungswehen ankämpft, muss ich also jetzt ein Ernährungstagebuch schreiben und sollte ich noch einmal derartige Krämpfe bekommen, mit dem Tagebuch zum Doc düsen. Hm, krieg ich wohl hin; wobei ich hoffe, dass das mit den Elefanten nun erledigt ist. Brauch ich nicht noch einmal.

Während meines Krankenhausaufenthaltes habe ich außerdem festgestellt, dass ich Tee ohne Zucker durchaus trinken kann; und werde jetzt eben darauf umsteigen und auf Cappuccino mehrheitlich verzichten. Noch ein Wort zum Krankenhaus-Essen: Ich fand es wirklich gar nicht so schlecht!

Zu hause angekommen habe ich mir erst einmal eine Gemüsepfanne gebruzelt, ohne Fett und mit nur wenig Salz. Die nächsten Tage soll ich mich noch schonen, so dass ich erst ab Montag wieder das Büro stürmen werde.

Boah, ich sag euch: Solche Erfahrungen brauche ich kein zweites Mal.

Hier noch die Gemüsepfanne zum Zeichen meines neuen Ernährungsumstellungsvorhabens:

 

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4 Antworten zu Elefantentage, Panik und Medikamentenverweigerung

  1. Martin sagt:

    Da freue ich mich aber dass Du wieder daheim verweilst. Krankenhaus ist nie wirklich erfreulich, außer man bekommt nen Kind. Wünsche Dir weiterhin gute Besserung. GLG 😉

  2. J. MacLean sagt:

    Mein Angebot mit gegenseitig unterstützen, mehr zu trinken, besteht immer noch. Ich muß das ja auch.

  3. werkarniggel sagt:

    @JMacLean Lass uns gemeinsam mehr saufen ROFL 😀 Tägliches Twitter-update, ob wir diszipliniert genug sind!

  4. werkarniggel sagt:

    @Martin Danke – zu hause ist es doch am schönsten. Besonders ohne Elefantengeburtsversuche. LOL

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