Die supernatural-Blinddarm-Op im Roadhouse before MRT

Von den kürzlich aufgetretenen dummen, dreisten und besonders doofen Kopfschmerzen hatte ich hier berichtet. Diese zogen heute also den MRT-Termin nach sich, nur um sicher zu gehen, dass man die richtig fiesen Dämonen ausschließen kann. Man bewarf meinen Kopf in der Röhre mit Magnetstrahlen und stellte fest (um es gleich vorweg zu nehmen): Fritzchen hat sich eingenistet, treibt aber nur harmlosen Unsinn als Polyp und kann mit Ignoration bedacht werden; ansonsten ist nichts drin, was nicht in ein Gehirn hinein gehört, alles fein, alles hübsch, alles da, wo es sein soll, neben der üblichen Crazyness und dem supernatural-Wahnsinn.

Mit Letzterem hat auch die jetzige kleine Story zu tun.

Momentan bin ich auf einem FanFiction-Lese-Trip! Es ist ein Trip durch tiefe (wirklich erschütternd tiefe!) Emotionen. Seit ein paar Tagen geht es in einer Geschichte darum, dass DEAN fürchterlich krank ist (eben der Blinddarm), und SAM ihm quasi selbst im Roadhouse operieren und DEANs Leben retten muss. So!
Wenn eine Geschichte gut geschrieben ist und besonders die Brüdermomente (von denen diese Geschichte reichlich hat) gut getroffen sind, dann …. bekommt man Gänsehaut, vergisst die Welt und sämtliche Wartezimmer um sich herum sowieso und ist bei DEAN (der arme muss so leiden!) und SAM (du kannst das schaffen SAMMY! Du musst das schaffen!). Ich war also mitten in jener dramatischen Nacht- und Nebel-Roadhouse-OP, um DEANs Leben bangend, als ich im Wartebereich vor dem MRT herumsaß. Es war mir schnurzegal, wie lange ich warten würde müssen, und gerade, als SAM den ersten Schnitt in DEANs Bauch tat – wurde ich hineingerufen in das Röhrenhöllendingens.

„Kommen Sie bitte?“
„Wie, jetzt? Ich bin mitten in einer blutigen Blinddarm-OP!“
Eine MRT-Helferin führte mich in den abgetrennten Bereich. Ich hatte Ohrstecker, Kette und Brille wie befohlen abgenommen und torkelte halb blind (weil ohne Brille) und auf Socken zum MRT-Raum. Ich bekam Ohrstöpsel, mein Kopf wurde mit Kissen fixiert und dann hieß es: Hinein und ja still liegen!

Noch nie lag ich zur Gänze in der Röhre. Letztens (im Januar) ja nur mit dem Knie. Ich wagte mich kaum zu rühren. Der Krach war erträglich dumpf dank der Ohrstöpsel. Doch dann – mitten im Knattern und Piepen – überfiel mich die Erkenntnis: Ich hatte meine Uhr vergessen abzulegen! Was, wenn das Rattern und Knattern Zeichen dafür waren, dass ich das MRT gerade schrottete? Gleich würde eine der netten MRT-Helferinnen (es sind ja keine Schwestern!) hereinstürmen und mich ausschimpfen, dass ich ein 2 Mio. teures Gerät auf dem Gewissen habe. Oder auf dem MRT-Bildschirm im Raum nebenan tanzten durch meine Vergesslichkeit nun kleine grüne Würmer im Kreis und bescherten dem begutachtenden Arzt völlige Verwirrung.
Zwischendurch aber wanderten die Gedanken auch immer wieder zu DEAN, der (zumindest in meinem Kopf) auf einem kalten Tisch im Roadhouse lag, nackt, und den SAM gerade den Blinddarm herausoperieren muss. *schluchz* Haltet durch! Wie schlimm konnte dagegen so eine viertel Stunde in der Röhre sein? Spuckte das MRT auch Bilder aus, die in meinem Kopf herumschwirrten? Sah der Arzt dann eventuell eine blutige Hinterwaldbar-Hunter-OP? Reiß dich zusammen!

Die 15 Minuten waren schnell vorbei. Ich wurde aus der Röhre herausgeschubst und beichtete sofort meine Uhr-Geschichte. Wie sich herausstellte, war weniger das MRT in Gefahr, als meine Uhr selbst. Aber alles gut, sie zeigte noch immer das richtige Universum an.

Nach der Röhre musste ich wieder warten. Hurra! Das hieß, ich konnte weiter lesen. Also las ich weiter. SAM hatte den Blinddarm endlich entfernen können, war bereit, DEAN wieder zuzunähen. Doch halt! Natürlich war es nicht so einfach! Ein Blutgefäß wurde verletzt, DEAN verlor Blut! Viel Blut! Zu viel Blut! O M G ! kreischte es in mir und mein Herz tanzte vor Entsetzen, klopfte wie wild. Was passiert jetzt? SAMMY – tu was!

„Frau J.!“ schepperte es schon zum 3. Mal durch den Wartesaalbereich! Ich hatte es überhört, so sehr war ich mit den Geschehnissen im Roadhouse beschäftigt! Ich sollte noch einmal in die Röhre, diesmal mit Kontrastmittel intus – und ohne Uhr; und auch nur 5 Minuten lang. Auch das überstand ich, konnte es kaum erwarten, die Geschichte weiter zu lesen.

Wieder draußen, durfte ich wieder warten. JIPPIE! Ich warte gerne, jedenfalls dann, wenn ich mein KINDLE dabei habe. SAM brachte die Blutung zum Stillstand, jedoch war der Blutverlust bereits zu viel. DEAN musste zu Bewusstsein kommen – trotz der Schmerzen, und er musste Trinken … oder Blut bekommen. Wach auf! DEAN! Du musst trinken! Er versuchte es; doch es ging nicht. Er war zu schwach. SAM keuchte, DEAN stöhnte, ich tat innerlich beides, mit Tränen in den Augen! Die einzige Rettung ….

„Frau J.! Der Arzt möchte mit Ihnen über die MRT-Bilder reden!“ ‚Doch nicht jetzt!‘, dachte ich, ‚kann er nicht jemanden anderen vorziehen? Hier sitzen doch noch so viele?‘ Aber es nutzte nichts. Flux rein in die winzige Besenkammer, die er Arztzimmer nannte, in dem zwei riesige Monitore offenbar das Innenleben meines Kopfes zeigten. „Nichts Auffälliges. Sie hatten tatsächlich „nur“ Kopfschmerzen, hier ist jedenfalls nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.“ Mit der Diagnose entließ er mich, ich sollte noch auf die CD mit den Bildern draußen warten. Juchu! Noch mal Warten!

Brav wartete ich ein 4. Mal … Mittlerweile kam man im Roadhouse zu der Erkenntnis, dass DEAN nur zu retten ist, wenn er sofort eine Bluttransfusion bekommt. Von SAM. Ich hätte ja sofort auch gespendet. Alles! Ich betete, dass es gut gehen würde! Alles wurde vorbereitet … und dann waren meine Bilder schon fertig! Das war ja gar kein richtiges Warten, verdammt! Nun stecke ich mitten in der Bluttransfusion fest. Wird es DEAN schaffen? Er muss!

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