Manchmal muss man dem Gefühl nachgeben; und mein Gefühl sagte heute zu mir nach Büroschluss sehr energisch: Geh noch ein paar Schritte und mach Fotos! Fahr zum Großensieler Hafen und spaziere ein bisschen an der Weser entlang, zu deiner Lieblingsbank! Aber, ich habe gar nichts zu trinken mit und keine Kopfhörer … wollte ich mir selbst noch entgegensetzen, aber die innere Stimme, die auf GEH LOS! bestand, war lauter und hatte die besseren Argumente. Und so gab ich nach und wanderte eine knappe Stunde eine meiner Lieblingsstrecken entlang, ohne Musik auf den Ohren, dafür mit Grillengezirpe und Gesumme von allen Seiten, sowie heimliches Gehoppel im Gras. Es war ein Hauch von Sommerurlaub. Fast konnte man vergessen, dass es zuvor ein ganz normaler Bürodonnerstag war. Die dabei zufälligerweise noch erlaufenen zusätzlichen WW-Wochenpunkte waren eigentlich gar nicht notwendig, und sind morgen sowieso wieder weg. Egal, heute gibt es Nudeln mit viel Käse!
Fast wäre es ein ordinärer Montag gewesen, einer, der schon mit Kopfschmerzen anfing, weil irgendwo eine Pumpe in tiefen Frequenzen gegen das Regenwasser ankämpfte, das in der Nacht herunterprasselte. Ich mag ja Regen, aber das dumpfe Dröhnen der Pumpe erfolgte auf einer Schwingung, die ich offenbar gar nicht vertragen kann. Lust auf Büro hatte ich eigentlich auch keine, aber nutzt ja nichts. Wenigstens habe ich „kurze“ Woche, also nur bis 16 Uhr Bürodienst. Als ich morgens dann als Erste im Büro ankam und wie immer die Bürotüren erst einmal weit öffnete, um frische Luft an die Akten zu lassen, lief flux ein kleiner, schwarzer Kater mit hinein, umschnurrte mich und hatte ganz offenbar Redebedarf. Der hatte sich scheinbar verlaufen und fand das Büro mit unserer Küche und den Schreibtischen sehr interessant. Er erzählte zutraulich, huschte um meine Beine, rümpfte über den hingereichten Käse gar die Nase und holte sich Streicheleinheiten ab. Meine Laune kletterte schlagartig um einige Oktaven nach oben.
Ich dachte, er gehört zur Obernachbarin, die hat Katzen, und vielleicht ist eine ausgebüchst. Also rief ich den kleinen Ausreiser, lief einmal mit ihm um die Ecke, klingelte bei Frau V.K. Diese öffnete die Tür und der Kater huschte sofort die Treppe hinauf, bevor ich noch fertig rufen konnte: Ich habe hier einen schwarzen Kater, gehört der zu ihnen? „JURI“, was machst du denn draußen?“ fragte Frau K. ein wenig vorwurfsvoll, aber der Juri war sich wohl keiner Schuld bewusst, während er schnurstracks die Treppe hochrannte. Meine Mission schien erfüllt; Ausreißer-Tier und sein Dosenöffner waren wieder vereint, ich konnte also mit dem langweiligen Montag fortfahren.
Dachte ich! Denn ca. 20 Minuten später standen Frau V.K. und Juri wieder im Büro und Frau K. verkündete, dass sie ihre Katzen noch mal durchgezählt habe, und das wäre doch gar nicht ihr Juri! Ihr Juri ist brav zu Hause; wer das ist, wisse sie auch nicht! Derweil legte sich Kater Jon Doe auf die Fliesen vor die Bürotür und schien einfach zufrieden da liegen bleiben zu wollen. Chef wollte aber nicht. Chef ist ein Hundemensch, mit Katzen kann er nichts anfangen, mit vorlauten schon gar nicht. Frau V.K. teilte also mit, dass es nicht ihr Katertier ist, es in der Nachbarschaft auch keinen gäbe, der den Kater kennt, und sie jetzt über Facebook ein Fahndungsfoto einstellt und so lange den Ausbüchser erst mal wieder einsammelt und mitnimmt, denn immerhin ist vor der Haustür gleich die Hauptstraße; da wollten wir alle lieber nichts riskieren. Frau V.K. mit unbekannten Kater dackelten wieder ab.
2 Stunden später stand ein junger Mann im Büro: Er möchte seine Katze abholen! Die Katze ist tatsächlich ein neugieriger Kater, heißt Pluto, redet viel, ist sehr zutraulich, mag keinen Käse und ist von gaaaaaaanz da hinten ausgerissen! Jetzt haben wir eine Telefonnummer, falls Pluto sich mal wieder zu uns verirren sollte, können wir anrufen.
Alles wieder gut. Der Montag ging vorbei, ich habe pünktlich Feierabend machen können und werde mich jetzt in eine neue Lovestory von Brian & Justin versinken.
Kanada, 2012, bearbeiteter Himmel und die Seiten verdreht.
Ein genauerer Blick auf die Gewichtskurve zeigt, dass sich in den 4 Wochen Juni 2024 gar nichts großartig getan hat. Ich stecke mal wieder fest, mal geht es 400 g rauf, dann wieder 400 g runter. Den gesamten Juni lang. Aber Aufgeben kommt ja nicht in Frage; allerdings möchte ich auch am Wochenende zumindest Cappuccino trinken und dazu Kuchen essen. Also: Schritte sammeln, die geben Zusatzpunkte. Und so bin ich heute nach dem Wochenendeinkauf zum Langwarder Groden gefahren. Bei Tageslicht und Hochwasser habe ich den ja noch gar nicht richtig gesehen. Auf auf! Leider hatten auch einige andere Menschen den gleichen Einfall; der Parkplatz war voll, die Wanderwege auch. Und scheinbar bekommen es alle anderen außer mir hin, sich bei dem Spaziergang durch den Groden nicht Schuhe und Jeans einzusauen. Na gut, einige hatten nur Sandalen und kurze Hosen an, da war das bisschen Schlamm schnell weggewischt. Ich war noch vor dem kleinen Gewitter wieder zu Hause, mit kurzem Abstecher zur Kirche in Stollhamm (das Brückenbild), zu Nussstrietzel und Cappu … und mit einer kleinen Bildauswahl.
… habe ich dann auch herausgefunden, wie ich LUMINAR NEO Geld geben kann, um dann z. B. mehr Himmel zu erhalten, die ich hier so gar nicht vor die Kamera/Handy-Linse bekomme, weil sie immer dort sind, wo ich gerade eben nicht bin. So habe ich ja vor 6 Wochen etwa auch die Polarlichterjagd verpasst, bei der alle Welt aus dem Häuschen war und auf der Lauer lag. Außer mir, ich habe … irgendwas anderes gemacht und die Bilder der anderen dann 1 Tag später auf Facebook und Instagram ein bisschen neidisch bewundert. Im Juli 2023 habe ich mir LUMINAR NEO gekauft, erst mal für ein Jahr. Seitdem benutze ich das ständig, um die Fotos ein wenig aufzuarbeiten (wenn auch nicht immer); und ja, auch das Herumspielen und Experimentieren mit KI (AI) macht Spaß; nur scheiterte ich immer daran, dass ich zwar mehr Himmel, LUTs, Presets etc. theoretisch kaufen KÖNNTE, aber nie bis zum Bezahl-Button vordrang. Die Eieruhr drehte und drehte, und ich brach irgendwann immer entnervt ab. Aber HEUTE! Heute kam ich endlich auf dem Trichter, wie ich es anstellen muss: indem ich mich selbstverständlich erst bei Luminar EINLOGGE und dann KAUFE! Hilfe! Jetzt, wo ich den Weg endlich gefunden und auch brav alle Installationsschritte durchgelesen und befolgt habe (und es funktioniert sogar!), werde ich mich wohl zusammenreißen müssen, um nicht ständig neue Sets zu shoppen! Aber an den Polarlichtern kam ich nicht drum herum, die wollte ich schon so lange haben!
Und während ich hier so mit den Fotos herumspiele, höre ich meine derzeitige Lieblings-Band hoch und runter: eine Neuentdeckung auf AmazonMusic HOME FREE! Vermutlich kennen das alle andere schon seit Jahren, aber ich habe es erst seit ein paar Tagen vermehrt auf den Ohren und kann gar nicht genug davon bekommen. Es ist (für diejenigen, die das noch nicht kennen sollten) so eine Art Country/Shanty A Capella-Rock-House! Ich liebs!
Da fällt mir auf: Es gab hier ja schon mal eine Kategorie MUSIK, die habe ich nur sträflichst vernachlässigt! Dabei ist sie im Laufe der Zeit stets gewachsen. Serien wie GOOD DOCTOR hat auch immer wieder musikalische Highlights, und auch auf Facebook folge ich dem einen oder anderen Musik-Künstler, oder Wort Akrobaten wie Bodo Wartke.
Dass morgen mein freier Freitag ist, kommt gerade richtig gut! Ich werde ausschlafen, denke ich. Denn die neue Geschichte ist auch schon da, auf die ich seit ein paar Wochen gewartet habe. Good Boy! Aber immer eines nach dem anderen; zuerst wird die derzeitige Leselektüre beendet.
Da war er plötzlich vorbei, der Juni. Schnell ging es mal wieder, getan hat sich eigentlich … gar nichts. Jedenfalls nichts in Sachen Erbschein und Nachlass. Auch das WW-Abnehm-Programm stagniert gefühlt seit Wochen; und in 3 Wochen läuft mein Jahres-Abo bereits aus. Dann muss ich mir flux ein annehmbares Anschlussabo suchen. Das Büro ist noch immer voller Akten und man kommt nicht dagegen an. What’s new, Pussycat? Ich lese gerade noch SIMPLY SEXUAL, habe aber bereits ein frisches neues GOOD BOY auf das Kindle geschubst. Ansonsten schaue ich gerade mal wieder alle Staffeln Good Doctor durch; und hatte verdrängt, dass sie ja am Ende der 4. Dr. Melendez mal eben in der letzten Folge ganz überraschend sterben lassen. Huch, ein Erdbeben; ein blauer Fleck! Pah, geht schon, ich operiere mal noch gerade im noch verschütteten Brauereikeller am Rücken meiner Patientin herum, rette ihr natürlich das Leben und die Beine, breche dann erst zusammen und bekomme eine obskure Darmerkrankung präsentiert, an der ich dann im Krankenhausbett sterbe; selbstverständlich dürfen sich alle tränenreich vorher verabschieden, I love you!; ich hocke auf dem Sofa und heule und verfluche die Serie. Alles nichts neues.
Im Büro wurde ich heute von Herrn I. angeschnauzt, weil Mr. Wichtig mal wie immer nichts versteht, sich trotzdem einmischt und mich dann anblaffte, warum er jetzt extra für ein Formular ins Büro kommen musste, wenn das doch schon andere ausgefüllt haben. Chef stand daneben und blaffte dann Herrn I. an, was der denkt, wie er mit seinen (also Chef’schen) Mitarbeiterinnen (also mir) reden kann! Ich war zu verblüfft, was der Typ überhaupt von mir wollte, denn herbestellt hatte ich ihn nicht! Wie gesagt, er mengt sich in alles rein, versteht aber selten was, lässt sich alles noch mal am Telefon erklären und war wohl nun sauer, dass er von nun an außen vorgelassen werden wird.
Man, ich bin urlaubsreif! Dauert aber noch, bis ich den Wecker für 2 Wochen morgens ignorieren darf. Aber erst mal habe ich ja „längeres“ Wochenende, weil Freitag frei.
Habe ich bereits berichtet, dass ich wieder viel viel besser per pedes unterwegs bin? Eine komplette Runde um den Stoteler See wäre vor einem Jahr noch unmöglich gewesen; heute bin ich das in einer guten Stunde (wenn auch langsam) gelaufen, mit nur einer Pause zwischendrin und vielen Fotos. Dass ich meine eigene Wasserflasche im Rucksack dabei hatte, war ein guter Schachzug, die kommt jetzt also öfter mit.
Dann kann es auch heute Abend die Käsenudeln geben, auf die ich mich schon sehr freue. Diesmal mit einer neuen Gemüse-Entdeckung: Zucchiolo, eine Art Mischung aus Zucchini und Gurke, die aber wie ein Mini-Kürbis aussieht und meiner Meinung nach wie eine Mischung aus Kohlrabi und Gurke schmeckt. Man kann den roh essen oder eben dünsten, braten, heißluftfritieren, grillen … alles. Gestern hatten wir einen im Salat, gemeinsam mit Paprika und Gurke. Sehr lecker. Heute wird er mit den bisschen Fleisch für die Käsenudeln angebraten. Das wird ein Fest! Und durch die Lauferei um den See habe ich 14 Extra-Punkte ergattert! Läuft!
Da waren sie schon wieder vorbei, die zwei Wochen chef-frei im Büro. Doch, wir konnten ganz schön was schaffen; ich bin es jedenfalls zufrieden. Wir hätten aber noch locker Arbeit für mindestens eine weitere Woche ohne Chef gehabt.
Aber genug vom Büro, es ist schließlich Wochenende. Der Haushalt ist erledigt, der Wochenendeinkauf auch und es hat sich gerade richtig eingeregnet. Das obige Foto wurde nicht etwa gestern Abend irgendwann gemacht, nein, vor knapp 1 Stunde, um kurz vor 12 Uhr, als wir den Einkauf in die Wohnung brachten. Aber ich mag den Regen ja; wirklich! Es ist toll, mit Regen abends einzuschlafen. Nicht ganz so toll ist es, wenn man 4 Uhr schon wieder aufs Klo muss (das an sich ist noch nicht so schlimm, ich habe danach ja noch gut 2 Stunden, bis der Wecker klingelt bzw. das Handy herumpiepst); doof ist, wenn dann in der Nachbarschaft eine mir unbekannte und ich vermute weibliche Person in monotoner Stimmlage irgendwas lautstark 2 Häuser oder Fenster weiter brabbelt. Man versteht kein Wort, kann aber trotzdem nicht schlafen. Und sie brabbelt weiter, zwar wie gesagt monoton, aber nicht einschläfernd. Etwas vorwurfsvoll, aber eben monoton. Ohne Pause, in einer Tour, in einer Tonlage, 30 Minuten lang! Danach war ich wach! Mist. Es könnte sein, dass sie sich darüber beschwert, dass Leute den ganzen Dreck ins Treppenhaus schleppen. Oder es war ein Gebet. Oder sie versuchte, einen Dämon zu beschwichtigen; vielleicht aber auch nur einen Teenager aus dem Bett zu bekommen. Ich war jedenfalls wach und not amused!
Was ganz anderes: Hört eigentlich noch jemand Radio und damit auch Radio-Werbung für Aldi, Penny, Lidl & Co? Bin nur ich es, die meint, dass speziell diese Werbesingles mit den gepriesenen Rabatten und mit der jeweiligen App noch günstiger ein und dieselbe Frau spricht?
Was macht das WW? Nun, das läuft weiter. Den 20 kg-Abnahm-Badge habe ich immer noch, aber im Gegensatz zu letzten Freitag wieder 800 g zugelegt. Dabei bin ich erst gestern Abend etwas eskaliert! Nougat wie aus DDR Zeiten, Knusperflocken und Griesbrei. Damit waren meine Tagespunkte so was von im Eimer und die Wochenpunkte eigentlich auch, hätte ich gebucht. Habe ich aber nicht. Ich weiß, dass das Mist war! Aber lecker. Und zum EM-Auftakt Germany vs. Scotland wanderte es wie von selbst in den Mund, und war immer noch lecker. Dafür hatte ich dann nachts nicht nur leichte Ohrenschmerzen, sondern auch Bauchgrummeln. So viel Schoko- und Zuckerzeugs bin ich einfach nicht mehr gewohnt. Das schlechte Gewissen gab es extra noch dazu. Eigentlich sollte ich jetzt ein paar zusätzliche Schritte absolvieren, das mache ich sicher auch gleich, trotz Regen. Es gibt ja Schirme.
Was noch? Ah ja, es ist ja Juni, also Pride-Month. Und gestern habe ich gleich 3 neue stories erobern können, und dabei ist die, auf die ich gerade mal wieder warte, noch gar nicht dabei.
Ansonsten gibt es nichts Neues zu berichten. Jedenfalls nichts, worüber ich mich öffentlich aufregen dürfte. Ich gehe nun das Gewissen beruhigen und eine Runde in den Regen. Bis nachher. Ich bringe bestimmt Bilder mit.
Blogposts, die mit „eigentlich“ beginnen, sind eigentlich prädestiniert dafür, dass es ein Jammer-Beitrag werden könnte. Deswegen wollte ich diesen Sonntagsreport nicht mit diesem kleinen, Unheil schwangeren Wort beginnen; denn eigentlich geht es mir gut. Naja, zu großen Teilen zumindest. Da sind immer noch ein wenig Ohrenschmerzen, mal mehr, mal weniger; ich bin immer noch größtenteils müde, da ist immer noch zu viel zu viel zu tun im Büro, da ist immer noch kein Vorankommen in den Erb-Angelegenheiten. Die Wohnung ist sauber, die Sommer Bettwäsche ist aufgezogen, ich habe Brötchen geholt und wir hatten unser Sonntagsfrühstück. Das Abnehmen geht weiter in die richtige Richtung. Wir gehen heute wählen! Und ich persönlich hoffe, dass Vernunft und Menschlichkeit Nationalneid und Profitgier den Mittelfinger zeigen. Heute Abend kommt kein Tatort, sondern Wahlberichterstattung; das eröffnet die Möglichkeit eines zeitiges Bett-Kindle-Dates. Ich lese gerade eine meine Lieblingsgeschichten RUNNING von Nightvision55 erneut; und es ist mindestens eine neue story in Sicht, die mir den kommenden Sommer versüßen wird. Derzeit schaue ich erneut GOOD DOCTOR auf Netflix, und im Herbst kommt die 3. Staffel HEARTSTOPPER. Wir – oder ich – haben noch keine konkreten Pläne für den Sommerurlaub, der gar nicht mehr so weit weg ist. Eigentlich gibt es also gar keinen Platz für ein „Eigentlich“ … und doch schwingt es eben mit, ohne so richtig konkret zu werden.
Schon ist der Mai 2024 zu Ende, und man fragt sich an dieser Stelle: Wo ging er hin, so schnell? Hello J U N I, hallo Pride-Month. Für mich immer noch an erster Stelle BRIAN & JUSTIN von Queer As Folk. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Nach wie vor ist es das Universum, das mich auffängt. Vielleicht kommt noch die kleine niedliche Netflix-Serie HERATSTOPPER hinzu, die im Herbst ihre 3. Staffel bekommen wird.
Eigentlich war der Mai gar nicht so unübel. Der Mai ist sowieso einer der hübschesten Monate des Jahres, allein wegen seiner vielen freien Tage. Abnehmtechnisch habe ich das erste Ziel erreicht:
Aber das soll erst der erste Abschnitt meiner erneuten Abnehmreise sein, es sollen noch mal doppelt so viele folgen, auch wenn es dauern wird. Der Weg ist das Ziel, und der Weg ist meistens köstlich.
Im Büro war es wie immer, wenn Chef kurz vor seinem ersten Jahresurlaub steht: hektisch und von den Diktaten her nicht zu schaffen. Also habe ich ohne schlechtes Gewissen diese letzte Woche vor der chef’schen Urlaubsabwesenheit so weit möglich pünktlich Feierabend gemacht. Dafür eskalierte eine unserer Büro-Orchideen, und ich glaube, Drusilla, die Büropflanze, die schon da war, als ich vor mehr als 20 Jahren bei Chef mit dem Tippen anfing, wird demnächst auch wieder blühen:
Und wenn alles soweit eigentlich gut läuft, warum fühle ich mich dann so down? Besonders jetzt, am Wochenende? Ich habe keine Ahnung, es ist nur einfach so. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich eben das Gefühl habe, dass man nicht gegen die Arbeitsflut ankämpfen kann! Es wird nie genug sein! Irgendwas bleibt immer liegen. Auch die kommenden 2 Wochen, in denen wir das Büro quasi alleine rocken werden, werden nicht ausreichen, um all die Aufgaben mit dem Label „Wenn mal Zeit ist“ zu erledigen. Und das frustriert. Vielleicht brauche ich einfach nur etwas, auf das ich mich freuen kann, ein Mini-Urlaubs-Auszeit-Ziel, so etwas in der Art … Aber immer, wenn ich in der Richtung irgendwas planen möchte, nistet sich sofort der Gedanke in den Kopf: Ach, halte mal lieber deine Kröten beisammen, wer weiß, welche Rechnung nächsten Monat ins Haus fliegt! und vermiest eine Planung diesbezüglich. Und so schnappe ich mir mein KINDLE, suche die traurigste Story heraus und versinke in mein Universum – das hat immer ein Happy End (ich erwähnte das bereits bestimmt).
Was bin ich froh, dass dieser Montag jetzt vorbei ist. Es war ein klassischer Montag, mit allen Schikanen: Telefongebimmel am Rande des Wahnsinns, ein B-Diktat nach dem anderen und dazu noch kurz vor Schluss ein C; ein schnelles, punktearmes kaltes Mittagessen bestehend aus Körnerkäse, Thunfisch und Apfel. Zum Abendbrot gab es dann aber leckeres Resteessen: den übrigen Hackbraten auf Dinkelsandwich, mit Tomaten garniert und mit Spiegelei gekrönt. Sehr lecker! Sehr zu empfehlen. Und bevor Günther dann beim gemütlichen Teil seine #WWM Fragen stellt, wollte ich endlich mal die eine story auf dem KINDLE „flicken“, die warum auch immer nicht mehr auf dem KINDLE ist, sondern mir jedes Mal erzählen will, dass sie sich irgendwo, aber nicht mehr da befindet, wo ich sie vermute. Aber! Backups! Ich habe KINDLE-Backups! Ha! Wäre doch gelacht. Also fix das Backup aufgerufen, die richtige story gefunden und noch mal aufs KINDLE geschubst … nur kam sie da nie an? WAS DA LOS? Noch mal geschubst! NICHTS! Hä?! Kann doch gar nicht angehen! Dann kam auch schon die Meldung von Amazon, dass ich da ein Format hätte, das nicht mehr geht …. Laber nicht, es ist ePUB … aber es war auch noch das azw oder azr … was auch immer; und das musste ich dann doch noch erst löschen, damit das KINDLE nicht herummeckert. (Die wundern sich sowieso seit 12 Jahren, was ich da ständig auf das KINDLE lade und warum ich kaum Zeugs bei denen kaufe!). Puh, geschafft!
Und jetzt bin ich auch ziemlich geschafft, aber Günther fragt noch Fragen, wenn nicht gerade Werbung kommt, und ich brauche dringend noch was zu trinken, bevor ich ins Bett fallen und in das andere Universum sinken kann. Hoffentlich ist meine Frau H. morgen wieder da, denn es ist T minus 4 Tage vor Chef-Jahresurlaub; und wie immer endet das im totalen spiralförmigen hektischem Chaos.
Wieder ist eine Woche geschafft, und ich bin recht zufrieden mit mir. Naja, irgendwas ist ja immer. Aber fangen wir (also ich) mit dem Positiven an: Keine Ohrenschmerzen mehr und in dieser Woche bin ich über 24.000 Schritte durch die Botanik gelaufen. Das Laufen macht wieder Spaß; auch wenn ich noch immer Muskelkater danach massiv streichel, aber lächelnd. Mit den neuen Airpods in den Ohren läuft es sich noch besser. Auch im Büro lief es gut, auch wenn ich allein gegen Akten und Diktate ankämpfte. Das Tippen flutschte und ich habe echt was geschafft (mir selbst mental auf die Schulter klopfe, weil es sonst noch immer niemand anderes tut).
Nun ist Samstag und Wochenende, der größte Einkauf ist gestern schon erledigt und der Wohnungsputz ist auch bereits erledigt.
Aber irgendwas ist ja immer; so auch gestern. Freitag. Wiegetag. Ich hatte so gehofft, dass ich nun die 20-kg geschafft haben könnte. Sooooo knapp davor die letzten Male. Und ich bin doch viel gelaufen? Aber hatte auch 3 mal leckeren Apfelkuchen und Eiskaffee und Avocado zum Abendbrot. Aber viel gelaufen, damit ich wieder Wochenpunkte ansammeln kann, um Avocado zu schlemmen und Eiskaffee und Kuchen … also wieder Spazieren gehen … ihr erkennt den Zusammenhang? Freitag also stand ich morgens auf der Waage, schielte an meiner Wampe herunter, und …. UND? Noch mal absteigen, noch mal drauf, selbes Ergebnis. 300 g mehr als letzten Freitag! W T F?! Aber die Hosen passen besser, die Knie tun nicht mehr so weh, und die eine Bluse passte mir letzten Sommer, als ich sie gekauft hatte, überhaupt nicht! GRMPF! Dabei bin ich doch so viel gelaufen! GELAUFEN! Mehr als 24.000 Schritte. Ja gut, das laufen andere an einem Tag zusammen, aber ich bin ja nun mal nicht andere, ich bin ich. Am Donnerstag-Abend habe ich meine Vorfreude und erwartungsvolles Tiefstapeln noch im WW-Community-Forum geteilt; und auch wenn viele es gelikt haben, gab es auch sofort die Kommentare mit dem Inhalt, dass von dem bisschen Spazieren gehen doch noch keine Muskeln sich aufbauen und damit eine Zunahme auf der Waage erklärbar machen würden. Ja, es hat mich ein wenig runtergezogen, das gebe ich zu; und als ich dann Freitag tatsächlich bestätigt bekam, dass das Minus-20-kg-Abzeichen noch immer nicht erscheinen würde, hätte dieser Freitag auch frustriert beginnen und so auch enden können; aber das tat er irgendwie doch nicht. Ich habe im Büro meine Aufgaben erledigt und mich mit dem beA rumgeschlagen. Das war in Niedersachsen nur eingeschränkt benutzbar; und bei mir ging es gar nicht. Aber es war Freitag, ich kam relativ pünktlich aus dem Büro heraus und erledigte den Wochenendeinkauf. Ohne Avocado (aber ich hatte ja noch eine zu Hause).
Und was mache ich mit dem Wochenende? Ich habe so gar keinen Plan. In Düsseldorf ist Purgatory-Convention. Jared und Jensen sind auch da. Fast hätte ich darüber nachgedacht, spontan hinzufahren; aber nur fast. Es ist zu kurz, und zu teuer; und teuer kann ich gerade nicht brauchen. Ich muss die Tür-Reparatur von Torsten an die Polizei in Hessen bezahlen, und mein Speed-Ticket kommt ja auch noch. Dann brauche ich noch eine neue Brille unbedingt, denn wenn die, die ich momentan trage, mal in die Brüche gehen sollte, dann bin ich Blindfisch nicht in der Lage, Auto zu fahren. Und wenn das dann alles bezahlt ist, dann würde ich gern wieder ein Fahrrad oder ein e-Bike haben wollen; und die gibt es ja auch nicht gerade für ein Appel und ein Ei. Also bleibe ich besser zu Hause die nächsten Monate und halte meine Kröten zusammen. Und hier gibt es bestimmt auch noch hübsche Ecken zu entdecken, die ich in meinen 24-jährigen Hiersein noch gar nicht betreten habe: das schwimmende Moor in Sehestedt zum Beispiel. Ich denke, das steht als nächstes auf der Liste.
Was tut man, wenn man zwar am Montag (der eigentlich ein Sonntag war, an dem man also feiertagsbedingt frei hatte) die Zeit nutzte, um das WW-Wochen-Punkte-Konto aufzuladen; aber schon am Mittwoch – also heute – nach den 2 Geflügelbratwürsten mit Tomatensalat und Schafskäse (!) feststellt, dass man schon wieder alle Wochenpunkte verfuttert hat? Man geht Spazieren; auch wenn es leicht vor sich hintröpfelte. Auf das Laufband hatte ich keine Lust, und ich habe ja neue Airpods. Also gleich nach dem Abendbrot den bunten Schirm geschnappt, das Handy, eine Tüte Taschentücher (ja, das Ohr zickt noch immer etwas rum) … und losgelaufen. Nur eine kurze kleine Runde (die mir aber immerhin 5 Extra-Punkte wieder bescherte). Und guck: So eine schöne kleine Runde durch die NHamer Schrebergärten „Blüh Auf!“ entdeckt. Die werde ich bestimmt öfters mal gehen.
Dabei den Lieblingssender gehört mit Grüße und Musik. Ein Mann wünschte sich für seinen Bruder einen letzten Song:
Trude Herr & Wolfgang Niedecken
Niemals geht man so ganz
Das Gute am Regen ist ja, dass man die Tränen nicht von Tropfen unterscheiden kann.
Wenn man keine Wochenpunkte mehr übrig hat, weil es 3 Tage lang nachmittags immer Eiskaffee und leckeren Apfelkuchen gibt, denen man nicht widerstehen kann, dann verlässt man eben am freien Pfingstmontag beherzt die Couch und fährt durch den Tunnel; biegt gleich danach rechts ab. Und dann stellt man das Auto am Schöpfwerk ab und läuft 2 x ca. 45 Minuten, einmal an der Weser entlang, und zurück hintern Deich mit Blick auf die Loxstedter Marsch. Eine kurze Pause macht man am Alten Schöpfwerk. Man hört Vögel und Grillen, ein Kuckuck ruft, ein anderer antwortet; in der Ferne pflügt ein Traktor das Feld, begleitet von einer Schar Möwen. Es ist Sommer, man sieht die ersten Gewitterwolken aufziehen; aber man kommt trocken zurück am abgestellten Auto, und freut sich, dass man mit den zusätzlichen Schritten auch Punkte addiert bei WW und zu Hause dann Eiskaffee und Apfelkuchen serviert bekommt. Muskelkater gibt’s auch, aber den nimmt man fast lächelnd in Kauf. Und man freut sich, dass es mit dem Laufen schon so viel besser geht und dass man es geschafft hat, den A. vom Sofa zu bekommen. Die Dusche danach tut auch einfach nur gut.
Von Ohrenschmerzen, klappernden Latschen und Sektenaussteigern
Der letzte Abend und die Nacht waren von Ohrenschmerzen begleitet; dieses Mal das linke, nachdem das rechte damit durch zu sein scheint. Ich habe also Ohrentropfen geträufelt und einohrig Podcasts und Dokus gehört. So ist es auch kein Wunder, dass ich am Sonntag – noch dazu am Pfingstsonntag – vor 9 Uhr schon wach und auf den Beinen war. Genauer gesagt in den Latschen. Denn es ist warm, fast schon ein wenig wie Sommer, warm genug jedenfalls, dass man keine Socken mehr braucht, zumindest nicht, wenn man eben fix die 100 Meter zum Bäcker gehen will.
Und so klapperte ich los, zum Bäcker; und ich dachte dabei, dass ich das Klappern von Schuhen auf Asphalt oder Steinen schon immer angenehm fand. Ich mag das einfach, das Geräusch, das Klappern. So, wie ich auch Regen mag. Es regnet nun, während ich hier sitze. Im TV laufen Dokus, interessante Einblicke in fremde Leben, aber mit vertrauten Themen. Sektenaussteiger zum Beispiel; und ich frage mich, ob ich jetzt mit Torsten darüber hätte diskutieren können, ob er so etwas auch schauen würde, oder ob er komplett damit abgeschlossen und das hinter sich gelassen hat. Er war ja durch uns bei den ZJ, und am Ende viel länger darin involviert, als wir. Kurz huschte der Gedanke durch meinen Kopf, dass ich ja auch zum Pfingstgottesdienst gehen könnte. Warum habe ich diesen Gedanken? Wo kommt der her? Vermutlich, weil ich eben diese Dokus schaue und im Grunde mich nach etwas Gemeinschaft sehne, nach wie vor.
Andererseits aber auch nicht. Ich mag es auch, für mich zu sein, mit meinen Gedanken, meinem Kindle. Das Kindle spielt schon eine große Rolle in meinem Leben, merkt man, oder? Gerade lese ich MOONRIDER, und zwei neue kleinere stories warten bereits. Diese kleine Flucht wäre in einem Leben mit und als Zeugin Jehovas absolut undenkbar! Seine Zeit mit so weltlichen Dingen zu verbringen, anstatt predigen zu gehen oder die Bibel zu studieren; noch dazu zu einem Thema, das nach der Auffassung der ZJ von Gott verabscheut wird, das einfach eine krankhafte Fehlleitung ist, was man durch den gehorsamen Umgang in der Wahrheit heilen könnte! Mich schaudert es, wenn ich nur daran denke. Spätestens jetzt wäre ich wohl sowieso ausgestiegen; oder ich wäre gar nicht bis hier hin gekommen, denn das sind ja weltliche Dinge, die mich vom wahren Glauben abhalten, mich von der Wahrheit abbringen sollen, weswegen man sie sich ja selbst verbietet, weil es angeblich das ist, was Gott von dir erwartet, tiefste Ergebenheit. Da hat eine Liebe zwischen zwei Männern – fiktional oder nicht – keinen Platz! Nein, es ist schon gut so, wie es ist, dass wir unseren eigenen Weg wieder gefunden haben; und der bescherte mir eben auch Supernatural, Canada, Hawaii und Queer as Folk, mit allen Gefühlswelten.
Ich werde mich also gleich auf mein entzündetes Ohr legen und in das andere Universum abtauchen. Vielleicht habe ich ja auch Glück, und es gewittert heute. Es herrscht diese besondere Licht- und Luftstimmung, die auf Gewitter hindeuten. Und wenn nicht, könnte ich ja auch die Gewitter-App starten auf der Sonos. Aber ich sollte vorher noch eine Ibu nehmen, damit ich am Dienstag für das Büro bereit bin. Und ich brauche noch meinen Kaffee sowie meine wöchentliche Bloglektüre. Alles ganz gemächlich, ohne Hektik, ohne Stress, sonntagsgemütlich eben. Nichts muss, alles kann. Und immer in Gedanken an meine Brüder, meine Familie.
Gerade bin ich von meinem kurzen Ausflug nach Eckwarderhörne nach Hause gekommen und wollte diesen Freitag ganz sanft ausklingen lassen. Noch ein wenig Jazz (ich wundere mich immer noch über mich selbst), noch einen kleinen Pfirsich-Saft-Drink; also ganz ruhig und friedlich. Ein paar Schritte musste ich auch noch auf den Tacho laufen, damit die beiden Fischbrötchen heute zum Mittag nicht gleich das Wochenbudget total auffressen. Noch schnell in den Briefkasten geschaut: Ah, ein gelber Brief. Wird wohl mein Bußgeldbescheid sein, weil ich zu schnell gefahren bin. Das habe ich ja zugegeben. Kommt zum Glück nicht oft vor, aber im April hatte ich die 50 km/h-Begrenzung nach der Brücke in Berne so gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt.
Aber es war gar nicht mein zu schnelles Fahren; es war die Hessische Polizei (und dort bin ich garantiert nicht zu schnell gefahren!). Die haben mir als Erbin von dir einen Kostenbescheid geschickt. Knapp 630 € wollen sie haben, dafür, dass sie dich Silvester 2022 aus der Badewanne retteten und dabei anschließend deine Wohnungstür flicken mussten. Einen Erbschein habe ich immer noch nicht, aber die Rechnungen trudeln noch immer fröhlich bei mir ein. *seufz* Nun, so ist das eben. Ich werde wohl nichts dagegen tun können und bezahlen; und hoffen, dass ich irgendwann mal wirklich mit dem ganzen Kram abschließen kann.
Das ist meine ganz persönliche kleine Austob-Seite. Sie ist lustig, fröhlich – oder auch abgedreht, verzweifelt, nah an der Grenze zum Wahnsinn. So, wie ich mich gerade fühle, wenn ich schreibe. That’s me.
Viele Themen werden sich um Supernatural drehen, weil ich süchtig nach dieser Serie bin.
Das meiste wird direkt aus meinem Leben sein, weil es nun einmal das ist, was mich beschäftigt.
Ich bin jetzt KEINE 49 Jahre mehr, sondern ALT (aber immer noch kaum erwachsen), weiblich, wohne nahe der Nordsee …