Seit Montag arbeite ich in getauschten Schichten, meiner Freundin und Kollegin zuliebe. Seit Montag heißt das für mich: 5 Uhr morgens gurgelt der Wecker. Nach dem üblichen Prozedere im Bad mit Grundsatzdiskussion, ob das Katerchen wirklich immer dann sein Geschäft im Katzenklo verrichten muss, wenn ich gerade Zähne schrubbe, folgt eine Stunde Fahrt ins Büro nach OL. Die Fahrtzeiten variieren unwahrscheinlich, je nachdem, wann man eben unterwegs ist. Und was man alles mit einkalkulieren muss, um die optimale Losfahrzeit auzukundschaften:
- wie viele sind überhaupt wann unterwegs?
- sind die Ampeln so früh morgens bereits an? (an manchen Stellen steht man sich ohne Ampel echt die Reifen platt)
- hat der Bäcker schon auf und die Lieblingsbrötchen parat?
- müssen die Kühe gemolken werden, so dass ständig irgendwelche Traktoren auf dem Weg zum Stall die Straßen blockieren?
Eine richtige Routine ist nach 3 Tagen nicht wirklich zu erwarten. Was bereits jetzt ein bisschen nervt, sind die immer wieder überraschten Fragen der Kollegen, die mich 8 Jahre lang meist nur nachmittags im Büro gesehen haben; und so erkläre ich jedes Mal geduldig und mit einem Lächeln: Nein, das ist nicht für immer, sondern nur für 2 oder 3 Monate, weil ich nachmittags beim Anwalt arbeiten muss.
Im Anwaltsbüro verlief es am ersten Tag wie erwartet: Viel zu tun und vor 19 Uhr war kein Ende in Sicht. Aber ich denke, es wird sich auch hier einspielen. Es arbeitet sich übrigens ganz gut, wenn man alleine bestimmen kann, wann man was wie macht; und niemand aller 5 Minuten dazwischen befiehlt: Such mal das, kannste mal eben die Überweisung machen, ich brauche die Telefonnummer von XYZ … usw.
Dass ich abends schon etwas kaputter bin als sonst, merke ich. Viel bleibt eben von dem Tag nicht mehr übrig, wenn ich – aus Vernunftsgründen – dann doch schon um 21 Uhr ins Bett krieche. Ich überlege nun 2 Mal, ob ich wirklich noch eine Folge supernatural inhaliere, oder es am nächsten Morgen zu sehr bereue, dieser Sucht entgegen allem Vernunftsdenken nachgegeben zu haben. Meist gewinnt aber doch noch das Suchtverhalten! Haushalt ist ja auch noch da, wird aber auf den Freitag/Sonnabend verschoben. Entsprechend sehen die Wäscheberge aus; aber mit dem Trockner (ich liebe den Trockner! Leute, kauft euch Trockner! LOL) ist das alles gar nicht mehr so das Problem.
Heute ist mir zum ersten Mal bewußt geworden, dass es nur noch 9 Wochen sind, bis zum großen Rom-Event. Nur noch 9 Wochen! Ein kollosaler Anflug von Panik machte sich breit, unmittelbar begleitet von einem Mega-schlechtem Gewissen, dass ich das Fit for JiB Programm noch immer nicht reaktiviert habe.
5 Uhr morgens???
Das ist DIE Bestrafung schlecht hin und ich beschwere mich, wenn ich mal um halb 8 im Büro sein muss / will…
9 Wochen und Du siehst #green 🙂 Wie ich mich für Dich freue.
Wir sollten zusammen das Fitness-Programm aktivieren und uns somit motivieren. Vielleicht klappt das ja?? Jillian, meine Wii-Trainerin, wartet immer noch geduldig im Regal, in der Hoffnung, ich hole sie da endlich raus und sie kann mich fit machen LOL
Ick fasse es ja nicht, soll folgendermaßen heißen: Meiner Freundin und Kollegin ist es aufgrund meines dezenten, zeitlichen Hinweises erschreckend aufgestoßen, dass in 9 Wochen DIE ZEIT ran ist, ohne mein freundschaftliches und kollegiales DAZUTUN wäre sie IM LEBEN nicht dahinter gekommen – soooooo !!! Ick finde, dass ick wenigstens eine klitze-kleine Erwähnung in ihrem Blog verdient hätte. Dit wollte ick – als alte Hauptstadtursel – schon immer mal gesagt haben, dass es MICH och gibt – lalalalalala.
Bis zum nächsten Mal und Knuddel von der
BINE
Ja, das Hauptstadt-Ursel hat Recht: Sie hat mich erst auf den Umstand der nur noch 9 Wochen aufmerksam gemacht – und wundert sich dann, dass ich aus lauter Panik Hibbel-Anfälle bekomme! LOL