Darf ich vorstellen: BLACKY,
mein e-Bike
Seit Dienstag Nachmittag cruise ich damit durch die Wahlheimat. Seit gestern Nachmittag tut mir dermaßen der Hintern weh, dass ich heute, am Donnerstag, einen Ruhe- und Schontag einlegen muss.
Aber der Reihe nach:
Vielleicht hätte ich es nicht gleich so übertreiben sollen; das ist jedenfalls der Vorwurf, den ich zu hören bekam, als ich gestern Nachmittag erschöpft und mit einem Hinternkrampf deluxe im Waldwohnzimmer zur Couch kroch und schwor, mich nicht mehr zu bewegen. Da ändern auch die zusätzlichen WW-Wochenpunkte nichts, die mir plötzlich in die WW-App gespült werden, sobald mein Fibit merkt, dass ich auf einem Fahrradsattel sitze und trotz elektrischer Unterstützung ist es eben doch Strampeln; was ich seit bestimmt 10 Jahren nicht mehr getan habe. Das rechte Knie protestiert auch und versucht sich aus der ungewohnten Bewegung herauszumogeln. Dass nun aber auch mein Hinterteil in den Streik tritt, hatte ich nicht kommen sehen (hätte ich mir aber auch denken können!). Ich brauche definitiv noch einen weicheren Sattel und einen Spiegel; denn während ich eher gemächlich BLACKY auf der ersten Fahrt nach Langjütjen I kennenlernte, überholten mich frech diverse RollerfahrerInnen. Ach, sollen sie, das macht mir nichts aus; nur wenn sie sich von hinten anschleichen und mich dann erschrecken, wäre ein Spiegel super, einfach, um mich sicherer zu fühlen.
Meine erste, noch relativ vorsichtige Tour mit Blacky führte uns also nach Langjütjen I. Und ich fuhr quasi fast die selbe Strecke noch einmal, die ich vor 4 Wochen bereits gelaufen bin: am Jedutenhügel vorbei, auf den Deich und diesmal tatsächlich zu dem gelben Funkturm auf Langjütjen, wo ich ja ursprünglich hin wollte, aber nicht konnte, weil die Schuhe kaputt gingen.
Mit dem eBike geht das viel einfacher, als mit dem Mazda, den ich ja irgendwo parken muss, wo er niemanden im Weg steht. Und ich hatte am Dienstagnachmittag bombastisches Wetter, sozusagen einen Bilderbuchsommertag.
Es fühlt sich schon etwas nach Herbst an:
Die zweite Tour ging gestern nach dem Frühstück nach Rodenkirchen. Ganz gemütlich. (Immerhin tat mir bereits vor Fahrtantritt der Hintern noch von der ersten Tour weh). Also eierte ich an der Weser entlang, über den Deich bei Großensiel nach Kleinensiel, mit diversen Umwegen, weil ich vergessen hatte, dass nicht jeder Weg, der nach oben auf den Deich führt, auch dort weitergeht. Der Wind blies heftig, aber es schien auch die Sonne. Perfektes Fahrradfahrwetter, wäre da nicht das Hinternproblem. Ich muss mich echt um einen anderen Sattel kümmern!
Ich radelte also eher gemütlich als flott, immer darauf bedacht, nicht zu viel Akku zu verbrauchen. Gut, die Deiche hoch oder wenn der Wind zu arg von vorn mir ins Gesicht pustete, habe ich auch schon mal die höhere Akku-Unterstützung dazugeschaltet. Einfach, weil man es ja auch kann. Am Ende des Tages hatte ich aber auch gestern wieder 21 zusätzliche WW-Punkte auf dem Konto.
Für die Strecke nach Rodenkirchen (ins Büro, wohin auch sonst?) brauchte ich in der gemütlichen Version und mit Spaziergang durch das kleine Parkwäldchen, das ich schon vorher entdeckt hatte, aber noch nicht erkunden konnte, gut 90 Minuten, also das doppelte an der Zeit, die die Google Maps-Route angezeigt hat.
Blacky und ich kamen wohlbehalten im Büro an. Chef und Frau M. waren aber gar nicht da, aber Frau H. bewunderte Blacky, machte mir freundlicher Weise einen Kaffee und brachte mich auf den aktuellen Stand. Ich jaulte dabei ein wenig über den schmerzenden Hintern, erzählte über das bisher Erlebte in Bremerhaven und auf den ersten Blacky-Touren und erledigte fix die Buchhaltung und ein kleines Rest-B, bei dem Frau H. nicht weiter kam. Als ich mich 14 Uhr wieder auf den Rückweg machte, hatte der kleine Nieselregen auch schon aufgehört und ich radelte die alte B-Straße Richtung NHam.
Und dann kam der Sturm und Wolken, tiefe, dunkle Wolken. Also anhalten und das Regencape überstreifen und dabei herausfinden, wozu die kleinen Gummischlaufen an den angedeuteten Ärmeln nützlich sein könnten (man steckt jeweils einen Finger hinein und verhindert so, dass sich das Cape bei Wind vor dein Gesicht hochbläht). Gegen die Regentropfen auf der Brille konnte ich nichts tun, aber die waren mir irgendwann auch egal. Ich mag mein Regencape und man kann auch gut mit ihm radeln. Naturgemäß habe ich von der Regenfahrt keine Bilder, obwohl die bestimmt toll ausgesehen hätten; aber mein Handy hielt ich besser sicher unter dem Cape verstaut.
Der kurze Sommersturmschauer war auch 10 Minuten später schon wieder vorbei. Also wieder anhalten, alles verstauen, die Brille richten, und weiter radeln. Kurz vor dem heimischen Sofa noch der versprochene Abstecher zum Bäcker, denn irgendwie muss ich ja die WW-Wochenpunkte auch ausgeben. Es gab ein großes Stück leckeren Pflaumen-Mandel-Kuchen.
Danach sank ich, wie bereits erwähnt, auf dem Sofa zusammen und beschloss, mich in den nächsten 36 Stunden nur noch zu bewegen, wenn ich unbedingt muss.
Derweil schaute ich die ersten Folgen von
PERFEKT VERPASST
mit Anke Engelke & Bastian Pastewka. Durchaus nett anzuschauen, eben eher seicht, wenn man nicht viel nachdenken oder grübeln oder sich aufregen will. Dazu war ich schlicht zu müde. Vor dem Zu-Bett-Gehen warf ich noch eine Paracetamol ein, weil es ohne dann doch kaum auszuhalten war
Heute also eher ein Schontag, und während ich meinen Hintern pflege, diesen Blog schreibe, WDR 5 höre und Kaffee trinke, tobt Knuffelchen mit der neuen VR Brille durch Universen, geht fischen oder golfen oder guckt im virtuellen Space-Kino Filmchen. Und es dringen seltsame, quiekende Geräusche aus dem Büro, wenn die Achterbahnfahrt zu heftig war.