Vorwort und Abschnitte I + II

[Vorab: Es ist Freitag, und ich habe frei. Zwar eher unfreiwilliges frei wegen Arzttermin, aber den habe ich nun hinter mich gebracht, der Kaffee ist frisch und ich habe beschlossen, mich nun anderen Dingen zu widmen, als darüber nachzudenken, was wäre wenn …

Deswegen ist jetzt der beste Zeitpunkt, mit dem Projekt Der Kleine Prinz zu beginnen.]

Vorwort

Das Vorwort habe ich nun zum zweiten Mal gelesen, und es ist immer noch das selbe Gefühl: Rührung, die an Tränen grenzt. „Für León Werth, als er ein kleiner Junge war“
„Er muss getröstet werden“ … und an der Stelle schluchzte ich (zweimal!) tatsächlich. 
Da ist ein Mann, der sich bewusst ist, wie kostbar Freundschaft ist, wie tief sie gehen kann, über Grenzen und Zeit hinweg. Freundschaft, die bereits an Liebe grenzt. Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen Freundschaft und Liebe, wenn man den sexuellen Aspekt außen vor lässt? Basiert Liebe auf Freundschaft? Sind sie untrennbar miteinander verwoben? Kann ich jemandes Freund sein, ohne ihn zu lieben? Muss ich jemandes Freund sein, um diesen Jemand auch lieben zu können?

„Alle Erwachsenen waren zunächst einmal Kinder (aber vielleicht erinnern sich nur wenige von ihnen daran).“

War ich selbst auch ein Kind? Es scheint so lange her zu sein, es ist so lange her! Wir behaupten ja gern von uns selbst, dass wir uns unsere Kindlichkeit bewahrt haben; aber stimmt das wirklich, oder machen wir uns damit nur etwas vor, damit der unzauberhafte Alltag nicht so schwer und grau ist und erträglicher wird?

War ich ein sorgenfreies Kind, das in seiner eigenen Welt leben konnte? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Ich würde es gern mit einem zweifelsfreien und gelächelten Ja beantworten wollen, aber dass ich das nicht überzeugt tun kann, ist wohl Indiz dafür, dass meine sorgenfreie Kindheit viel zu zeitig vom So-Sein-Wollen-Wie-Andere-Erwarten-Wie-Man-Ist verschlungen wurde. 

I

Die Sache mit der Zeichnung der Riesenschlange, die einen Elefanten verschlungen hatte: 

„Erwachsene begreifen nie etwas von selbst und für Kinder ist es ermüdend ihnen Erklärungen dafür zu liefern.“

Wann hören wir eigentlich auf, unsere Welt anderen erklären zu wollen und die Erklärungen der ‚Erwachsenen‘ als unfehlbar und unumstößlich zu akzeptieren? Ich erinnere mich, dass eine meiner ersten Fragen war, warum 1 + 1 denn 2 sein muss; und ob das überall so wäre. Ich fand das unlogisch und langweilig, und so fragte ich immer wieder, bis immer wieder die selbe Antwort kam: Das ist eben so, das ist Mathematik. „Also sprach ich nicht mehr …“

II

„Bitte …  zeichne mir ein Schaf!“

Es ist rührend, das ist, was es ist, die Geschichte, wie er den kleinen Prinzen kennenlernt. Der kleine Prinz, der den Elefant in der Riesenschlange sofort erkennt, aber lieber ein gezeichnetes Schaf in der Kiste haben will. 
Wenn wir Leute kennenlernen, fragen wir immer als erstes: Wie ist dein Name? Wie alt? Was machst du beruflich? Sind das wirklich die wichtigen Dinge, die wir fragen sollten? Man fragt sie automatisch, weil wir eben erwachsen sind und man solche Sachen neue Menschen fragt. Welche erste Frage würde ich gern stellen? Denkst du, dass irgendwo ein Universum existiert, in dem 1 + 1 nicht 2 ist, sondern zum Beispiel einfach nur blau?

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Eine Antwort zu Vorwort und Abschnitte I + II

  1. werkarniggel sagt:

    Noch ein Nachtrag meinerseits zum Thema Liebe und Freundschaft:

    Liebe ist die höchste Form der Freundschaft.

    Das ist eine Wahrheit für mich, auch wenn ich nicht behaupte, weder die Tiefe des einen noch des anderen wirklich vollkommen jemals erfasst, oder auch nur gespürt zu haben. Es fasziniert mich jedoch, dass es möglich ist, diese Tiefe und Wahrheit zu empfinden.

    Und damit führen mich meine Gedanken unweigerlich auch zu Brian & Justin und zu Sam & Dean:
    Denn es ist das Ahnen dieser Tiefe in beiden Formen, die ich fühlen kann, weswegen diese Charaktere mein Denken so sehr besetzt halten, und warum ich lese … und fühle.

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