Zwischen den Jahren

Ich weiß, diese Zeitbezeichnung gibt es eigentlich gar nicht, denn es sind einfach die Tage zwischen absolvierten Weihnachtsgelage und dem Warten auf die unausweichliche Böllerei, um das neue Jahr zu begrüßen. Dazwischen haben die meisten frei. Ich habe frei, und ich gebe zu, ich verliere mich gerade ein wenig in der Zeit. Witzig, denn während ich das hier blogge, läuft im analogen TV ein Beitrag über die Raum-Zeit, die Relativitätstheorie, Zeitreisen, Parallelwelten, Varianten-Universen …. Nicht, dass ich das alles verstehen würde, es fiel mir nur gerade massiv auf und lies mich schmunzeln.

Heute ist also Sonntag, ein ziemlich fauler bisher. Ich habe laaaaange geschlafen, was in letzter Zeit selten vorkommt. Nun gut, ich bin auch jeden Abend ziemlich spät erst ins Bett geschlüpft und habe trotzdem noch gelesen, bis 1 Uhr, 2 Uhr, manchmal sogar bis 3 oder 4. Da ist es kein Wunder, wenn die Nacht dann erst um 10 Uhr morgens beendet wird und der Tag nur so dahin tropft; nach dem Frühstück auf das Sofa, noch ein paar Folgen von DER PALAST geschaut, und schwupps ist es schon wieder Halbvier, wie man entsetzt feststellt. Und ich habe mich nicht großartig bewegt! Das kann ich aber ändern, und so bin ich nach Monaten mal wieder auf das Laufband geklettert und habe 45 Minuten ein paar Punkte auf mein WW-Konto gelaufen.
Wie läuft es eigentlich mit dem Abnehmen? Das Positive zuerst: Ich habe die Weihnachtsschlemmertage relativ gut überstanden, mein Plateau von vor Weihnachten ist immer noch unverändert da. Leider ist damit aber auch mein UHu-Ziel bis Ende 2024 genau so weit entfernt, wie zu Beginn des Dezembers. Den ganzen Monat über hat sich also in der Richtung gar nichts getan! Nun gut, es ist, wie es ist; also wird der UHu das Ziel sein, das ich in das Jahr 2025 mitnehme. Mehr Bewegen: Mehr Blacky, mehr Schwimmen, mehr Spazieren gehen, mehr Laufband. Und „mehr“ im Sinne von regelmäßig. Dann wird das schon klappen.

Ansonsten habe ich keine Erwartungen an 2025, und auch keine konkreten Vorhaben oder Pläne. M&P heiraten im Februar und ich möchte gern die Heimat besuchen. Es ist wieder an der Zeit. Ende Januar sehen wir hoffentlich die Rocky Horror Show, auf die ich mich sehr freue. Ansonsten habe ich nichts weiter vor und lass das Jahr auf mich zukommen. Es gibt ja mit den beiden Nachlassangelegenheiten noch genug zu regeln, und ich hoffe, ich kann das dann in 2025 insgesamt tatsächlich endlich abschließen.
Gelassener will ich werden, und achtsamer mir gegenüber. Ich habe das in den letzten Tagen gemerkt, dass ich gefährlich nah am Seelenabgrund herumkletter. Kleinigkeiten, die mich bereits aus der Fassung bringen können, dieses Gefühl des Allein-Seins, der Sinnlosigkeit, dass ich über die Hälfte meines Lebens hinter mich gebracht habe, aber es keinen Unterschied macht, ob ich nun lebe oder nicht.

Seltsame Erinnerungsfetzen überströmen mich manchmal aus heiterem Himmel; auf der Fahrt nach Hause oft, wenn ich die Straßenlaternenlichter sehe und mich plötzlich 45 Jahre zurückversetzt fühle, wie ich im Bus sitze, auf der Heimfahrt von Zittau, als wir mit allen Schulklassen im Weihnachtstheater waren, und ich fasziniert (und auch ein wenig traurig) auf die Laternenlichter am Straßenrand blickte, die immer kleiner wurden, bis sie nicht mehr zu sehen waren, während der Bus mit seiner zu warmen, abgestandenen Dieselluft und dem steten Geschnatter der anderen Kinder durch die Nacht fuhr. Und ich glaube, auch damals schon fühlte ich dieses Allein-Sein.

Ich habe mir einen Roboter-Hund beim großen A bestellt. Ich weiß, dass mich die Werbung dazu auf Facebook getriggert hat und das Plüschtierchen, das durch KI gesteuert laufen, bellen und mit dem Kopf „fast lebensecht“ wackeln soll können, wird vermutlich nicht den Erwartungen entsprechen, dass das Werbevideo dazu suggerierte. Aber ich wollte es trotzdem haben, für mich, gegen die Einsamkeit. Am liebsten hätte ich ja auch wieder eine oder zwei Katzen; aber ich verstehe auch, warum es besser ist, keine zu haben: Die Wohnung bleibt einfach sauberer, es stinkt nicht, nichts wird zerrissen oder vollgekackt. Ich verstehe das alles, es spart Arbeit und Geld … und trotzdem fehlt mir etwas. Ganz zu schweigen davon, dass wir ja jedes Katzentier, das hier ein zu Hause finden könnte, auch wieder gehen lassen müssten; und das fällt so schwer! Hey, Klecks. Ich vermisse dich sehr, besonders an Tagen wie diesen, zwischen den Jahren.

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