Das letzte Wochenende habe ich twitterlos verbracht. Huch, das geht? Ja, das geht. Ich hatte einfach keine Lust (und teilweise auch keine Zeit = Freitag, oder war nicht (mehr) in der Lage = Samstag). Sogar der obligatorische Sonntags-Tatort musste diesmal ohne meine Kommentare auskommen. Und er kam aus – und ich ging nicht ein mit ohne Twitter, sondern genoss eine völlig internet-freie Adventszeit übers letzte Wochenende.
Am Freitag hatten wir die Kanzlei-Weihnachtsfeier. Sie war … nett. Ja, nett trifft es. Allerdings gibt es ein ABER, denn ich freute mich auf den Schlachtezauber. Geplant war:
- Treffen 15.30 Uhr zum ersten Glühwein in der Kanzlei
- 17 Uhr mit dem Bus nach Bremen zur Schlachte
- Schlachteweihnachtszauberbummel
- ca. 20 Uhr weiter zur Bowlingbahn mit Disco-Bowling und
- 22.45 Uhr kommt der Bus und kutscht uns wieder nach Hause.
Ich freute mich besonders auf den Weihnachtsmarkt-Bummel, denn dazu bin ich dieses Jahr noch gar nicht gekommen und der Bremer Schlachtezauber (und auch der reguläre Weihnachtsmarkt) sind zauberhaft. Was dann aber kam, war kein Bummeln, sondern eine Flucht. So hetzten wir – wir hetzten wirklich! – an der Bretterbudenrückseite der Weihnachtsstände und immer an der Wand entlang zum nächsten Restaurant mit geöffnetem Klo, weil einige der Damen ihre Blase nicht in der Gewalt hatten. Ausgemacht war, dass alle Müsser „eben fix aufs Klo“ huschen und wir dann wirklich über den Schlachtezauber schlendern, gucken, naschen, Glühwein trinken …
Da ich kein Müsser war, wartete ich mit 2 anderen Nicht-Müssern dann auch geduldig vor dem LUV darauf, dass die Müsser (also alle anderen) irgendwann auch mal wieder herauskamen. Wir warteten, und warteten, und warteten … mittlerweile schon mehr als 30 Minuten. Waren die ins Klo gefallen? Irgendwann wollten wir nicht mehr warten, also schickten wir einen Spion hinein, die dann auch gleich gefrustet wieder heraus kam und mitteilte: Die sitzen da alle bei Sekt, während wir draußen warten. Wie bitte?! Ja, man hatte dann spontan in der warmen Kneipe beschlossen, doch nicht mehr über den Schlachtezauber zu bummeln, weil der überraschender Weise an einem Freitag Abend mit zwar kalten Temperaturen aber trockenem Wetter restlos überfüllt war. Nein, man hockte sich einfach in das Restaurant … und vergaß uns Nicht-Müsser draußen. Da war ich sauer und enttäuscht, denn (wie erwähnt) ich freute mich auf den Weihnachtsmarktbummel, der damit einfach gestrichen war. Mehr oder weniger. Denn danach hetzten wir zwar nicht mehr an der Bretterbudenrückseitenwand entlang wieder zurück, hatten aber dennoch keine Zeit. Die Bowlingbahn war ja bestellt.
Das Disco-Bowlen nachher war lustig und komisch: Den ersten Durchgang vermasselte ich komplett und schoß einen Pudel nach dem anderen. Dann kam das für mich bestellte Schnitzel Hawaii (ich hatte aber auch einen Mordshunger), danach bowlte ich wie ein Weltmeister und gewann fast haushoch mit 4 Strikes und mehreren Strokes? Also die, wo man mit dem 2. Wurf alle Kegels umhauen konnte. Dann stottert mein Erinnerungsvermögen, aber der 3. und letzte Durchgang war wohl wieder unter der Rubrik Desaster zu verbuchen. Ich gestehe auch, dass ich mein vermasselter-Weihnachtsmarkt-Grummeln in Cocktails auf Chefkosten ersäufte.
Demzufolge war der Putzsamstag von Natur aus anstrengend und twitterfrei, ich hätte vermutlich sowieso nur gejammert über den Kopfschmerznachweihnachtsfeierbowlkater.
Der 2. Advents-Sonntag nun wieder war mit dem Familienfrühstück, den flackernden Kerzen, Stollen und Dominosteinen, Kaminfeuer, Märchenfilmen, viel zu vielem und gutem Essen und Spaß mit dem Enkelkaterchen viel zu gemütlich, um ihn mit Twitter zu verlabern. Also blieb der Twitter-Kasten da auch zu.
Es geht also auch ohne Twitter, bis man in das Montags-Twitter-Mimi einsteigt. 🙂
Daher: Kein Grund zur Sorge, ich habe meine Twitter-freie Zeit genossen.