Die Macht der Waage

Heute habe ich mich der Herausforderung und damit auf die Waage gestellt. Das Ergebnis war wie erwartet: 80,4 kg. Das sind mehr als 10 kg, die schon wieder zu viel drauf sind, und die kommen nicht nur von den Fressfeiertagen der letzten Wochen. Ich hatte ja schon so etwas um die 80 erwartet und befürchtet, denn – wie bereits an anderer Stelle schmerzlich bemerkt und berichtet – spannt die Lieblings-Cargo-Hose. Das muss sich wieder ändern! Nun sind mehr als 10 kg noch keine Katastrophe und machbar, wenn ich mich nur diszipliniert zusammenreiße, weniger nasche und regelmäßig Sport mache. Das habe ich auch vor. Trotzdem erstaunt es mich, wie mich eine Zahl – und es ist ja im Grunde „nur eine Zahl“ – seelisch runterzieht. Nach den „Oh, verdammt! NEIN! Doch wieder 80!“-Gedanken heute morgen kamen sofort auch diese dämlichen dunklen Gedankenwolken über mich, die mir einreden wollen: Es ist doch alles egal! Du schaffst das niemals! Finde dich damit ab, deine Mutti war dick, deine Tanten, alle Frauen in deiner Familie, die du je kennengelernt hast, waren zu dick! Immer! Gib einfach auf, finde dich damit ab! Und wozu auch verzichten und sich quälen mit Sport? Wozu?

Ja, wozu eigentlich? Ich weiß es auch nicht so genau, wen ich beeindrucken will. Dem Single-Markt stehe ich ja schon seit Jahrzehnten nicht zur Verfügung. Wegen der CONs? Ja, die sind ein Grund, denn wenn ich neben Mr Jensen Ackles oder Jared Padalecki stehe, dann will ich nicht vor Scham im Boden versinken. Sie sind so umwerfend, so … schön! Wie könnte ich sie dann mit mir als rollendes McDonalds Maskottchen auch nur für wenige Sekunden belästigen? Das sind dumme Gedanken, ich weiß; und diese J2-Gelegenheiten sind so selten im Jahr (wenn überhaupt), dass es darauf nicht ankommen sollte. Tut es aber. Ich weiß, dass diese beiden in einer anderen Liga spielen. Das viele Frauen in einer anderen Liga spielen, in einer, die ich niemals (mehr) erreichen werde, egal, wie sehr ich mich anstrenge. Nicht ohne Schönheits-OP.

Ebenfalls eine Rolle spielt sicher aber auch, dass ich mir selbst beweisen will, dass ich es schaffen kann, dass die depressiven Minderwertigkeitskomplexe keinen Ankerpunkt finden. Ich will einfach nicht, dass es schon wieder heißt: Siehste! Erst nimmt sie so viel ab, und dann – PUFF – hat sie alles wieder drauf, weil sie sich nicht zusammenreißen kann. Das hatten wir ja schon mal!

Mein Ziel ist jedenfalls, dass ich in den nächsten 6 Monaten wieder die 70 kg erreiche. DAS MUSS DOCH GEHEN! Und ich will es für mich tun, damit ich mich besser fühle, und ja, auch begehrenswert – von wem auch immer. Damit ich mir selbst sagen kann, dass ich eben nicht wie die Frauen meiner Familie mütterlicherseits bin! Also auf in den Kampf.

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2 Antworten zu Die Macht der Waage

  1. JMacLean sagt:

    Du schaffst das, ich glaube an dich. Ich mag dich auch so, aber du machst es ja für dich und so soll es auch sein 🙂 Und 10 kg sind ja gar nicht sooo viel. Also, du kannst alles schaffen.

  2. witchblade77 sagt:

    Ach Hase, dass schaffst Du locker 🙂
    Meine Wii ist auch ein A…loch.
    Sagt mir erst ich hätte 6 kg abgenommen und im gleichen Atemzug: Du bist schwer übergewichtigt.
    Mach was
    hihi
    Jaaaaaaaaaaaaa Meister, wenn Du das verlangst, mach ich das LOL

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