Nachdem ich mich einen Beitrag weiter unten noch hochgradig explosiv über jene noch unbekannte faule Kollegin aufgeregt habe, half 1 Becher genaschter Körnerkäse mit Marmelade, meinen Blutdruck und das Wutadrenalin in mir wieder auf normales Niveau zu senken. Nun kann ich mich daran machen, vom nächsten „Ärgernis“ zu berichten, das mir erst gestern widerfuhr.
Und es geschah zu einer Zeit ….
… als das Karniggel noch jeden Montag in den Abendenglischkurs der hiesigen VHS schlenderte, um englische Grammatik zu studieren. Das Karniggel paukt ja gern und büffelt auch Grammatik, denn es will ja, wie ihr vielleicht wisst, eines Tages wieder in das Land ihrer Träume zurück.
Nun trug es sich erst gestern zu, dass Karniggel am Ende des Kursabends nicht mehr jenem beleibten und schon auf Deutsch undeutlich nuschelnden und deshalb kaum zu verstehenden Mit-englischbüffel-Kollegen namens Th. (vollständiger Vorname dem Karniggel bekannt, aus Taktgründen hier jedoch chiffriert) ausweichen konnte. Da stand ich nun etwas bibbernd, denn es war kalt, aber für eine letzte Abendzigarette, bevor ich mich mit Mazda auf den Heimweg machte, sollte die Zeit noch reichen. Fehler! Denn plötzlich erspähte er mich. Also er! Das Knuddelmonster! Nuschel-Th.! Er strahlte mich an und da ich immer freundlich bin (meistens jedenfalls und wenn man mich nicht gerade Klopapierrollenlos alleine zurücklässt! HMPF!) lächelte ich zurück. Lächeln tut der Welt ja auch nicht weh.
Damit hatte ich das Knuddelmonster geweckt!
Es ist ja schmeichelhaft, dass ihm auffiel, dass ich seit Kursbeginn vor 1 ½ Jahren nun mit deutlich weniger Hüftspeck Englisch pauke, und entsprechende Komplimente höre ich auch gern – wenn es dann nicht übertrieben wird. Und Th. übertreibt gern und bei verschiedenen Gelegenheiten. Er klopfte mir zuerst wohlwollend auf die Schulter, erklärte, wie fantastisch ich aussähe (dabei lief ich blöderweise knallrot an – das muss ein Gendefekt bei mir sein!) und dann presste er mich an sein kariertes Hemd! Und presste und tätschelte meinen Rücken und knuddelte und knuddelte und ich überlegte bereits, eine Ohnmacht vorzutäuschen, wobei zu einer echten nicht mehr viel gefehlt hätte!
Ich hasse ungebetenes, überfallartiges, scheinbar nie wieder aufhörendes Herumknuddeln!
Kaum, dass ich Luft holen konnte, befand ich mich bereits in der nächsten Knuddelattacke. Grrrr! Dann fragte er nach meinem Abnehmgeheimnis – wenigstens musste er mich dabei loslassen! Ich faselte was von weniger Kohlenhydrate, mehr Bewegung und 80-%-Kontrolle, während ich gleichzeitig fieberhaft überlegte, wie ich seinem nächsten Angriff tunlichst vorher entschlüpfen könnte. Schneller rauchen! Ab zum Auto! Ich flitzte also mit den (nicht mal gelogenen) Worten „Ich muss jetzt ganz dringend nach Hause zu meinem Mann!“ davon, gab quasi Fersengeld. Die nächsten zwei Montage sind Kursferien – und beim nächsten Mal habe ich bestimmt ein Knuddelabwehrspray dabei! Denn:
Ich hasse es, ungefragt geknuddelt zu werden!