.. . trällert nicht nur Farin dieser Tage. Es ist viel zu heiß, denn es ist Sommer in Deutschland, ein Sommer, wie er früher einmal war – glaube ich.
35 °C, Sonne satt, viel Eis und Eiskaffee, die Füße im kalten Wasser und der Venti wedelt etwas kühlere Luft in meine Richtung. So kann man es aushalten. Wenn der Venti nicht schlapp macht. Meiner machte heute schlapp. Als ich vom Wahnsinn Sonnabend-SHOPPING nach hause kam und nur noch eins wollte: nach der Dusche vor dem Venti sitzen und NICHTS mehr tun, nicht mal mehr denken; muxte sich besagter Ventilator, der 12 Jahre lang treu jeden Sommer mehr oder weniger die Luft quirlte, nicht mehr. Nix. Stecker rein, Stecker raus, geschüttelt, alle Knöpfe gedrückt, die noch drückbar waren – es half alles nichts, der war tot. Und ich würde es auch sein, wollte ich das angekündigte Hitzerekordwochenende in meiner Dachwohnung irgendwie überleben. Also: Wieder raus in die Hitze und in den Wahnsinn und zum nächsten Baumarkt (derjenige, die vor einiger Zeit werbetechnisch „We will we will rock you …“ verschandelten). Ich lief durch die unendlichen Schluchten des Baumarkts (der zum Glück gut gekühlt war, wenigstens das) und suchte nach Miefquirlen, fand aber keine. Nun bin ich ja Frau, und als Frau darf man fragen, wenn man den Weg nicht findet. Also fragte ich, und nach der gequälten Mimik des befragten Fachverkäufers zu urteilen, war ich nicht die erste heute, der er: „Die sind alle ausverkauft. Eventuell bekommen wir Montag wieder welche rein!“ antwortete. Wer hätte ja auch ahnen können, dass Leute bei 40 °C anfangen, Ventilatoren kaufen zu wollen.
Ich geb ja nicht so schnell auf, und das Dämliche Liegemöbelresort lag auch auf dem Weg, gleich neben dem Techniker-Laden. Aber auch dort: SOLD OUT. Auch bei Tele-Pünktchen und bei einem heimischen Haushaltsgeräteladen. Ich war am Verzweifeln. Scheinbar gab es im Umkreis der nächsten 50 km nirgends mehr Ventis zu kaufen. Einen Versuch hatte ich noch, wenn ich auch nicht mehr viel Hoffnung hatte, ausgerechnet im FAMILA-Supermarkt fündig zu werden. Doch: Ich hatte Glück – ich fand das winzige Regal mit den letzten zwei Ventilatoren drin. Davor standen zwei ältere Damen, schwer am diskutieren, ob ein Ventilator für 14,95 € nicht doch ein bisschen zu teuer sein würde. Hilde redete auf Erna ein, dass sie Zugluft gar nicht so besonders ab könne und das Ding dann maximal auf Stufe 1 laufen dürfte. Erna war sich nicht so sicher, ob ihrem Kanarienpieps der Venti nicht zu stürmisch wäre und überhaupt, wo sollte der denn stehen?
Ich hatte die Nase voll, ich wollte BEIDE Ventilatoren! Ich hatte die verdient, denn ich habe eine Dachwohnung und einen toten Ventilator im Flur. Ich war für diese beiden letzten Exemplare 25 km gefahren, hatte 5 Geschäfte abgeklappert. Ich würde nicht ohne wieder nach hause fahren. Jetzt nicht mehr. Erna diskutierte immer noch mit Hilde, mittlerweile war auch ein nicht anwesender Sohn in den Überlegungen der Ladies mit einbezogen, der das Gebläse vermutlich erst nächste Woche aufbauen würde können. Na bitte – damit war für mich die Entscheidung gefallen. Der Venti würde bei den beiden Bridge-Queens (sie sahen irgendwie danach aus, als würden sie Bridge spielen am Freitag) noch eine Woche unausgepackt und nutzlos herumstehen, aber bei mir wurde der dringend und zwar sofort gebraucht. Erna und Hilde können sich auch nächste Woche noch einen besorgen und ich würde ihnen jetzt die lästige Schlepperei in der Hitze ersparen. (Ich bin ein Menschenfreund LOL). Ich packte also Venti Nummer 1 in mein Einkaufsralleygefährt und mit einem immerhin höflichen „Darf ich mal?!“ griff ich dann auch nach dem letzten zweiten Venti (schließlich braucht Hubby auch einen). Und schwupps, landete Venti Nummer 2 auch bei mir. Erna und Hilde guckten verdutzt, dann verärgert. Dann schimpfte Hilde los, dass sie doch aber den Venti zuerst gesehen hätte. „Das mag schon sein, aber ich war jetzt schlicht schneller und ich brauch die!“ „Aber sie können doch nicht beide Geräte kaufen?“ ereiferte sich Hilde immer noch. „Entschuldigung, das ist ein freies Land und ich kann zwei Ventilatoren kaufen!“ Daraufhin wollte Erna den Geschäftsführer holen. Püh … Ich trabte zur Kasse, glücklich, doch noch die Ventis ergattert zu haben, die mir jetzt ein ganz kleines bisschen Abkühlung bescheren. Tut mir Leid, Erna und Hilde – aber ab Montag gibts ja wieder welche zu kaufen. Bis dahin habt ihr das bestimmt auch mit eurem Kanarienvogel ausdiskutiert. 🙂
:-), danke an 🙂 Erna und Hilde
*schrottlaaaach* Die beiden kann ich mir ja bildlich vorstellen, wie sie da stehen und Dir nachschimpfen Und glaub mal, Du wirst noch wochenlang DAS Gesprächsthema in ihrer Bridge-Runde sein, die lebendige Frechheit auf 2 Beinen, die ihnen die Ventis vor der Nase wegkaufte!!! 😉