Es war wieder diese Zeit im Mai …

… nur diesmal war es ein kleines bisschen anders. Die Krücke verlangsamt das Reisen gewaltig und verändert so auch die Wahrnehmung. Die Zugfahrt war okay, die meisten Mitreisenden waren hilfsbereit, als sie mich mit Krücke und Koffer jonglieren sahen. Auch das Einchecken am nächsten Morgen bekam ich irgendwie hin, zum ersten Mal nur per Handy online, ohne Ausdruck und entsprechend nervös, ob das dann beim eigentlichen baggage check-in auch problemlos klappen würde; was es tat. Der Hinflug war superpünktlich und ereignislos einschläfernd, irgendwie wie Bus fahren; und dann war ich wieder in der Ewigen Stadt – oder zumindest an ihrem Flughafen, wo Leonardo mit seinen großen Händen wie immer grüßend stand. Judy aus Canada holte mich ab und begleitete mich zum Hilton auf einen bis dahin nicht entdeckten Pfad abseits der Laufbänder und Flughafen-Röhren. 

Roommate finden, einchecken, frisch machen JIBland Registration absolvieren und dann schon los zum ersten Photo-OP mit Lucifer himself. Und was war ich aufgeregt deswegen! Wie wird Tom Ellis sein? 

Um es gleich zu spoilern: Er ist unglaublich freundlich, hilfsbereit und kam mir entgegen, als ich mit meiner Krücke in das Fotozimmer angehumpelt kam. Was mich total überrumpelte und sprachlos machte! Er nahm mich an die Hand und dann verlor ich irgendwie jegliches Gefühl für Realität und Zeit … und mein Gesicht war so gar nicht fertig, als es auch schon wieder vorbei war und ich irgendwie aus dem Raum hinauskrückte, völlig hin und weg und ahnungslos, was genau gerade passiert ist. 

Ihn dann im Panel singen zu hören, was fantastisch und ich im teuflisch guten Himmel, auch wenn ich alle anderen Guests der JIBland nicht kannte und deren Serien nur von Namen her mal eventuell gehört hatte. Allein wegen Tom Ellis hat es sich bereits gelohnt, und ich bin dankbar und begeistert, ihn getroffen zu haben. 

 

 

 

Am nächsten Tag erkundeten wir dann doch aber lieber Rom, auch wenn wir dadurch ein weiteres Panel und die Autograph-Session mit Lucifer verpasst haben; aber immerhin war ich dann doch endlich mal im Vaticanischen Museum (was gerappelt voll war), habe die Sistine Chapel bewundert (die auch voll war mit Menschen, die an die Decke starrten) und den Petersdom … etwas, zu dem ich all die Jahre vorher irgendwie nie gekommen bin. 

Clever, wie wir sein wollten, bezahlten wir auch brav extra Geld um die Schlange vor dem Eingang zum Vatikanischen Museum zu umgehen und direkt im Petersdom herausgelassen zu werden, um nicht wieder die ganzen 4 km durch die Vatikanischen Museums-Gänge zurückzumüssen. Aber: Judy und ich waren die einzigen, die bei der Sicherheitskontrolle nach rechts gewunken wurden, um unsere Rucksäcke abzugeben. Keine Diskussion, der Rucksack blieb da und konnte nachher wieder abgeholt werden; was aber unser schönen ausgeklügelten Plan, die Rückstrecke zu sparen, torpedierte! Grmpf! Aber es war nun einmal so und für Diskussionen hatten wir auch keine Zeit, weil unser Guide bereits mit seinem Stangenfähnchen wedelte und los wollte. Und so schwabbten wir wie gefühlt 10.000 andere durch die Gänge, bestaunten die Deckengemälde und die Statuen aus allen Epochen und hörten den Erklärungen unserer Guide über die angehängten Kopfhörer zu.

Nach knapp 2,5 Stunden waren wir durch, sammelten uns kurz am Petersplatz und beschlossen, schlicht ein Taxi zu nehmen, um unsere Rucksäcke auszulösen. Die Taxi-Fahrt an sich war strange, denn der Taxifahrer sprach kaum Englisch, blubberte aber immer was von YELLOW! und wir hatten keine Ahnung, was er wollte. Wir standen mitten auf der Straße vor einer  Bank, und er verlangte leicht verzweifelt YELLOW! YELLOW! Und Judy und ich guckten nur verständnislos. Ich hatte ja sowieso kein Geld oder Kreditkarte dabei, denn das lag ja im zurückgelassenen Rucksack. Judy wedelte mit einem 20 €-Schein, was doch ausreichend sein sollte für eine 6-Minuten-Fahrt. Irgendwann aber dämmerte es mir, was der Taxidriver wollte! Er wollte schlicht einfach nur 5 Euro … oder gab auf  … kutschte uns zum Eingang des Museums, half mir aus dem Taxi, schnappte sich die 5 Euro und suchte das Weite.

Wir lösten die Rucksäcke aus, und wieder war die Krücke vorteilhaft, denn wir standen am falschen Ende der Gepäckrückgabe, hätten noch etliche Stufen laufen müssen, die man mir und damit auch Judy ersparte, und man mir den Rucksack entgegenbrachte. Uff. Es war auch noch alles drin, sonst wäre mein Abenteuer Rom 2018 an der Stelle sowieso mehr oder weniger zu Ende gewesen. 

Fix ins nächste hübsche kleine Straßenrestaurant gehoppelt, endlich sitzen, Gelato und Kaffee und erst mal entspannen, bevor wir zurück zur Hopp-On-Hopp-Off-Haltestelle wackelten, um unsere Sightseeing Tour fortzusetzen. Die meisten Bilder in der Gallery sind mit dem Handy aufgenommen, da  a) die Kamera natürlich im Rucksack verblieb und ich b) am Ende der Vatikan-Tour schlicht zu kaputt war, um die schwere Kamera ständig herauszuholen. Handy-Bilder mussten reichen. Noch auf Pasta zum Abendessen direkt in der City und dann endlich zurück ins Hotel.

Rise war schon da, als ich völlig erschöpft ankam, wollte aber gleich wieder los. Großartig; konnte ich in Ruhe baden (völlig ignorierend das Risiko, in der Badewanne mit einem kaputten Knie gefangen zu sein). Aber ich managte es irgendwie, nach einem erholsamen Bad aus der Wanne heraus und ins Bett zu krabbeln, wo ich quasi sofort ins Koma fiel. 

… will be continued ….  

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