Es gibt ja so Tage, und Montage ganz besonders, die fängt man schon vor 7 Uhr an zu hassen. Quasi beim ersten Augenaufschlag, wobei man der festen Überzeugung war und dies auch beim Blute der heiligen Barbara beschwören könnte, dass man seine Glubschdingers erst vor 5 Minuten in der Absicht geschlossen hatte, wenigstens 6 Stunden Schlaf zu erhaschen. Was natürlich so nicht funktioniert, wenn einem selbst im Bett jede Bewegung weh tut, weil das höchst bescheuerte Knie der Meinung ist, Rabatz machen zu müssen. Und so ist es auch kein Wunder, dass ich heute Morgen völlig unausgeschlafen in die Dusche hinkte, unter selbiger fast ersoff und beim Zähne putzen einen leichten Würganfall verspürte. Der Tag würde sicherlich heiter werden. Bis jetzt hält sich dieser Montag auch großartig an sein Versprechen, mir das Leben schwer zu machen.
Im Büro selbst hatte man das Gefühl, es sei eine Bombe geplatzt, dabei war es nur Chef, der am Wochenende wieder einmal wütete und eine Diktat-Flut hinterließ. Kollegin kehrte aus dem Urlaub zurück und war entsprechend gelaunt. Ihre Fragerei, was mit meinem Knie los wäre, und ihre anschließende Diagnose: Du musst eben Abnehmen! (Ach was, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen!) – alles nervte! Ich wollte schlicht nur noch töten. Auch Chef, der sich darüber zu amüsieren schien, wie ich durch das Büro hinkte. Natürlich fiel alles, wirklich ALLES, was ich in den Händen hielt, hinunter, Schriftsatztippfehler sah ich grundsätzlich erst, wenn ich schon 3 Seiten davon kopiert hatte und das Telefon … DAS TELEFON! Ich schwöre, irgendwann kille ich das Biest in Sammy-Art mit einer Eisenstange!
So hinkte und jaulte ich mich gequält durch den Vormittag und hoffte, dass es nachmittags besser werden würde. Na gut, ein bisschen besser geht es mir schon, hier ist es ruhiger und man lässt mich in Ruhe, nachdem ich nach der gefühlten 5 Millionsten Frage: Wieso humpelst du denn (immer noch)? nur noch zischte: Ich! habe! Knie!
Gerade hat es einen Schauer gegeben, den ich mit dem neu abgestaubten Handy vom Hubby auch brav geknipst habe, dessen Bild sich aber weigert, ins Twitteruniversum zu gleiten, egal, wie ich es versuche anzustellen. Passt auch ins Montags-Bild, wieso sollte mir das heute gelingen? Und gerade, als ich dachte: Schön, platschender großer Regen, du warst lange nicht mehr mit dem Schirm spazieren (denn ich liebe es, bei Regen mit dem Schirm zu spazieren, Knie hin oder her) – kam die Sonne wieder heraus, als wollte mir irgendjemand auf nicht sehr subtile Art und Weise mitteilen: Wie, du findest einen Grund, dich zu freuen? Den versauen wir dir aber sofort!
Außerdem habe ich jetzt doch einen Termin morgen früh bei meinem Hausarzt. 6 Uhr! Morgens! Ich bin jetzt schon bedient, aber anders geht es nun mal nicht! Das heißt, morgen um 5 Uhr aufstehen, das dumme Bein rasieren und dann im Wartezimmer hocken und hoffen, dass sich das alles nur als blöder Scherz raus stellt. Ich bin jetzt schon total begeistert!
Und dann habe ich ja neuerdings noch die moralische Verpflichtung, die neuen #Fringe-Folgen twitternd zu kommentieren. Eigentlich sollte ich mich darauf freuen, denn #Fringe und Twitter an einem Abend ist immer lustig, doch momentan fehlt mir sogar zur Vorfreude die Kraft. Außerdem – siehe weiter oben – wenn ich mich auf etwas freue, wird sofort in irgendeiner Art und Weise mit dem Gummihammer das kleine Pflänzchen Lächeln heute darnieder gehämmert; es kann also passieren, dass Pro7 (die Ar …!) heute Sendeausfall haben oder #Fringe absetzen, oder mein Internet zu hause abkackt oder was noch dazu geeignet ist, mich davon abzuhalten. Vielleicht schafft das ja auch schon die Katze, die ins Bett kotzt.
Na gut, na gut; ich gestehe: Nach Kaffee und diesem Blogmotzeintrag geht es mir ja schon ein bisschen besser, keine Sorge; es ist nur, dass ich eben wenig und schlecht geschlafen habe und mich eine Woche lang Knieschmerzen jetzt doch ein bisschen panisch werden lassen. Habe aber bereits angekündigt, dass ich Vancouver auch an Krücken oder im Rollstuhl erleben und genießen werde! Basta! *trotzig guck*
Update um 19.30 Uhr
Es geht mir besser, so mental gesehen. Die Müdigkeit, den ganzen Tag bleischwer gespürt, ist fort, was bedeutet, ich werde doch nicht gleich im Bett verschwinden. Ich werde ein bisschen #Fringe gucken und dabei twittern. Aber nur eine Folge, 21.15 Uhr falle ich ins Bett, denn, wie ihr ja gelesen habt, muss ich morgen schon um 6 Uhr beim Doc sitzen.
Und hier ist noch ein Bild mit Sicht vom Kopiererstandort auf den BurgFirmenwassergraben – irgendwie spiegelt das perfekt meine heutige Stimmung wider: