Bin noch gar nicht dazu gekommen, von dem Chaos im Büro zu berichten, das ausbrach, als man Ende Februar dann 6,5 Stunden lang mit 2 Experten vor Ort und diversen Remote-verbundenen Admins irgendwo an der RenoStarQuelle versucht hat, die Büro-EDV in das 21. Jahrhundert zu verfrachten: Neue PCs, neues NAS-System … NICHTS ging mehr. An dem Freitag dann am Ende nur provisorisch. Alles nur so halbgar. Entsprechend unzufrieden bin ich dann letztes Wochenende auch nach Hause gefahren. Ab Montag dann nach und nach und Stückchenweise Chaosbeordnung. Immer mit dem Gefühl, dass, wenn man ein Problem endlich irgendwie aus der Welt schaffen konnte, an anderer Stelle zwei oder drei neue auftauchten. Dazu dass permanente Gemecker und Gemaule von A. und auch Chef, dass das jetzt alles anders ist und anders aussieht und sich anders verhält und überhaupt das alte System viel besser gewesen wäre.
Es ist aber auch eine arge Umstellung, wenn man zB jahrelang bestimmte Shortcuts gewohnt ist, die alle nicht mehr funktionieren, sondern erst mühsam wieder zusammengesammelt werden. Wenn man sich dabei dann auch noch dämlich anstellt, und versucht, die Tastenkürzel manuell einzutragen (was eben nicht funktioniert!), dann verliert man schnell den Verstand oder zumindest die letzten normalen Gehirnzellen, die noch mitarbeiten.
Aber so langsam gewöhne ich mich an die Eigenarten des neuen Systems und an den Wackelkontakt, daran, dass der WLAN Drucker bei Windows 10 wohl die Angewohnheit hat, regelmäßig und aus unerfindlichen Gründen in die Offline-Pause zu wandern, was dann nur ein PC Neustart wieder heilen kann; was aber nicht die Lösung sein kann, weil wenn ich meinen PC herunterfahre, alle anderen PC auch betroffen sind und nicht auf die Datenbank zugreifen können, denn nach wie vor und entgegen der Absprachen befindet sich die Datenbank nicht auf der neu installierten NAS, sondern auf meinem PC. Warum? Weil das Datenbanksystem noch nicht für externe NASen ausgelegt ist!
Aber okay, das muss man jetzt erst mal so hinnehmen (man ist den Aussagen dieser IT Experten ja auch hilflos ausgeliefert; und wer weiß schon, was wirklich Tatsache und EDV Gesetz ist und was nur vorgeschobener Problem Grund ist, um nicht noch 3 Stunden Arbeit reinzuhängen, damit es so funktioniert, wie man sich das vorstellt).
Nun gilt es jedenfalls, den Ditkatstapelberg von einer Woche Rückstand aufzuholen. Ich gebe mein bestes. Aber ich soll ja auch die Buchhaltung! Und dann fehlen da Akten, die müssen auch sofort gesucht werden! Immer in diesen anklagenden Ton, warum die überhaupt fehlen! Verschwundene Akten ist ein Phänomen gerade! So viele neue Plätze gibt es ja in dem neuen Büro nicht, aber offenbar mehr Verstecke für widerborstige Akten. Und es ist die neue Marotte, dass einfach in das Büro gerufen wird „Ich brauche mal ….!“ und die Übersetzung dieser magischen Worte immer bedeutet, das ich alles sofort hinzuschmeißen und zu suchen habe; nur um mich 13 Minuten später rechtfertigen zu müssen, warum immer noch die Buchhaltung nicht fertig und der Diktatstapel größer statt kleiner geworden ist. Ommmmm … nicht aufregen. Nur nicht aufregen. Ignorieren! Wenn ich ganz gebannt mein begonnenes eiliges Diktat schreibe, lässt man mich vielleicht in Ruhe meine Arbeit tun.
Selbiges kann man von den sog. Experten leider nicht behaupten. Mehrfach ist es nun schon so gewesen, dass sie mir gerade noch erklärt haben, dass nun mit den PCs oder mit den Sicherungen alles wieder in Ordnung wäre, nur um – natürlich 3 Minuten zu spät, wenn man den Experten bereits wieder davonfahren sieht – festzustellen, dass es eben nicht geht oder nun etwas anderes kaputt ist. Es ist fast lächerlich, wie oft das passiert ist.
„Alles läuft wieder“ sagt das EDVler, verlässt das Büro und nimmt das Internet gleich mit.
„Ich habe alle notwendigen Sicherungen wieder aktiviert und die nicht gebrauchten ausgetauscht, außerdem geht jetzt der Lüfter im Serverschrank wieder. Ich bin dann mal weg!“ sprach der alte Elektriker, und kaum war der draußen, stellte ich fest, dass zwar der Lüfter im Serverschrank routierte und Krach machte, als müsste er ein olles Kernkraftwerk kühlen, dafür waren aber NAS und Router ohne Strom … und demzufolge auch das Internet und Telefon verschwunden. Also hab ich dann entgegen der Chef’schen Anweisung, nichts anzufassen, wovon man keine Ahnung hat, versucht, die Sicherung zu finden, die der Herr Elektriker als nicht notwendig angesehen hat, um Internet und Telefon wieder zu aktivieren. Es ist wirklich nervenraubend momentan im Büro.
Aber ich bin lernfähig. Ich ertappe mich zwar öfters bei der Überlegung, ob ich nicht doch jetzt am Samstag noch eben nachmittags ins Büro fahren könnte, um ein bisschen Arbeit nachzuholen, die eben liegen blieb, wenn man auf der Suche nach verlorenen Internet und Telefon und Akten ist, aber … Nö! Ich bin vorletzten Freitag schon bis zum bitteren Ende und das doppelte meiner eigentlichen Arbeitszeit im Büro geblieben, und war dann trotzdem halb Schuld, dass es nicht funktionierte, wie gewünscht. Ich habe jetzt Wochenende … und schalte daher auch die Gedanken an das Büro auch auf diesem Blog schlicht
aus!