Schneekugel-Drama

Weihnachtsfeier in der Firma. Wie jedes Jahr mit Wichteln, was so abläuft: Jeder besorgt ein Geschenk (also ein richtiges Geschenk, keinen Schrott, den man eigentlich in die Tonne werfen wollte), packt das in Zeitungspapier ein. Zum Wichteln versammeln sich dann alle um den großen Tisch, die Geschenke stehen in der Mitte und die Würfel werden reihum gegeben. Würfelt man eine Eins oder eine Sechs, darf man sich ein Geschenk aus der Mitte aussuchen – aber noch nicht auspacken. Sind alle Geschenke auf diese Art an Mann und Frau gebracht, darf man auspacken. Damit ist der erste Teil erst einmal erfüllt.

Ich hatte eine Spieluhr-Schneekugel erwischt und war vom ersten Anblick an verliebt in sie. Ich besaß noch nie eine Schneekugel, und auch keine Spieluhr. Das Geschenk war perfekt für mich.

Aber die Wichtelregeln gingen noch weiter: Nun hieß es: Wieder reihum würfeln. Bei einer Eins oder Sechs durfte bzw. musste das Geschenk getauscht werden. Meine Schneekugel wollte aber scheinbar niemand, vielleicht sahen sie aber auch meine verliebten Blicke. Nur die Kollegin neben mir kündigte jedesmal an, die Schneekugel ebenfalls toll zu finden und sie sich auf jeden Fall zu schnappen, sollte sie entsprechend würfeln. Zwei Runden lang aber hatte ich Glück. Einmal wurde sie mir zwar doch „geklaut“, doch ich konnte sie meinerseits mit einer Sechs zurückerobern.

In der vermaledeiten 3. Würfelrunde kam es, wie es kommen musste: Die Schneekugel ging mit großen Tara und Rumbum an eben jene Kollegin, und mein Würfelglück versagte, ich konnte sie nicht zurückwürfeln und blieb auf meinem Wichtelgeschenk sitzen. Ehrlich, ich war traurig!

Damit ist das Drama Schneekugel aber immer noch nicht beendet.

Gerade, als ich mich geknickt verabschiedete, um die Schlitterfahrt nach hause anzutreten, nahm mich M. beiseite; angeblich hätte er noch etwas Dienstliches mit mir zu besprechen. Er stürmte davon und wieder zurück und versteckte etwas hinter seinem Rücken. Dann stand er lächelnd vor mir und meinte, dass ich doch noch eine Schneekugel bekommen könnte, wenn auch nur eine kleine Ausgabe. Hinter seinem Rücken zauberte er eine winzige Schneekugel hervor, mit einem Weihnachtsmann in der Mitte, und schenkte sie mir. Ich war total gerührt und spontan umarmte ich M. Und dabei fiel die kleine Schneekugel aus meinen Händen und zerspiltterte auf dem Fußboden.

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4 Antworten zu Schneekugel-Drama

  1. och weh.. nein.. hase.. das is aber traurig… =( tut mir leid… *fest-drück*

  2. ginotta sagt:

    jetzt heul ich….. 🙁 das ist ja sooooo awww …..*rotz wasser*

  3. Witchblade sagt:

    Oh nein Hase, dass tut mir ehrlich leid 🙁

  4. J. MacLean sagt:

    Oh je 🙁 das ist echt schade *hugs*

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