Ein kurzes Wort zu dieser Kategorie:
Ich bin keine großartige Gedicht-Schreiberin, aber manchmal entstehen sie einfach so, aus einem Gefühl heraus. Schreiben hat bei mir immer etwas mit Fühlen zu tun, und so sind diese kleinen Auszüge in meine Poem-Seele genau so Ausdruck meiner selbst.
Diese Gedichte hier stammen aus den letzten zwei Jahren:
Nachtsamt
ein meer aus gras mich sanft umwogt,
ein hauch von sommer durch den abend zog,
nachtsamt legte sich aufs stille land
und in milliarden sterne ich versank
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Verborgen in mir eingeschlossen
verborgen in mir eingeschlossen,
tief im inneren versteckt,
ein gefühl – so rein und tief –
dass es tausend nadeln gleich
schauer über mich ergießt
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Der Kuss
ein kuss,
erst sanft, fast furchtsam noch,
dann erobernd
erforschend,
fordernd,
später versinkend in ein gefühl von wärme und verlangen,
das den ganzen körper erfasst und die seele taumeln lässt
…
sich langsam lösend
verzaubert dem geschmack des kusses hinterherfühlend,
immer wieder darüber erstaunt,
was dieses einfache tun zwischen zwei menschen in einem bewirken kann,
dass man nie genug davon bekommen mag
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Die Feder des Rabens
der siebte rabe im himmel seine kreise zog,
eine seiner schwarzen federn tanzend auf die erde flog,
sanft umarmte sie den neuen schnee.
ich sah das schwarz auf reinem weiß,
und lächelnd sprach mein herz zu mir:
beide farben sind in dir.
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unsterbliches Wesen
des mondes silberne strahlen
streicheln zärtlich ihr gesicht,
und in ihren schwarzen augen
brach des tages letztes licht
ein letzter tiefer atemzug
sprengte die ketten um ihr herz
und mit dem tod, der nach ihr griff,
verlor sie endlich auch den schmerz.
ihr körper sank in weiches moos,
bereitet von feen, damit sie sanft ruht,
und als der letzte herzschlag
in der dunkelheit verklang
unterbrach die nachtigall ihren gesang
und stille deckte sie zu.
doch als die ewigkeit am längsten schien
wurde sie neu geboren,
tausendschönchen verneigten sich,
anmutig verschmolz sie mit dem sternenlicht
denn sie war auserkoren.
zum ersten mal sah sie die welt
in ihrer magischen gestalt,
tauchte in ein farbenmeer,
spürte die blüten, tanzte im wald
zu des windes verzauberten symphonien
und kostete der sterne glühen.
der mond, ihr bleicher vertrauter,
hatte stumm über sie gewacht.
elfen begrüßten sie wispernd:
willkommen zu hause,
unsterbliches wesen,
geboren in dieser besonderen nacht.
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Engel und Dämonen
engel und dämonen saufen whisky in meinem kopf
ich habe sie nicht eingeladen, trotzdem sind sie dort
sie halten meinen geist besetzt, ertränken ihn in wahnsinn
ich schrie sie an: haut endlich ab! lasst mir meinem willen!
engel und dämonen und ein krieg in mir drin
das gute tun, das schlechte woll’n,
macht irgendetwas sinn?
die bar war voll, verraucht und laut
die musik aus den boxen seit jahrhunderten schon out
überall verlorene seelen, verzweifelt und voll gier
ich starrte in mein bierglas, weshalb verdammt war ich bloß hier?
engel und dämonen und ein krieg in mir drin
das schlechte tun, das gute woll’n
macht das alles überhaupt noch sinn?
mein blick streift einen alten mann, er saß stumm für sich allein
seine trüben, leeren augen schauten tief in mich hinein
und als er zu mir sprach war seine stimme leise
doch bezwang sie auf magische art das chaos der geräusche
der engel und der dämon in dir – du solltest endlich versteh’n:
du kannst nicht weglaufen, nicht fliehn,
versuche es und du wirst sehn:
dann werden sie deine seele quäl’n!
engel und dämonen und ein krieg in mir drin
es ist mein kampf um meine seele
um das, was ich bin
ich kämpfe ihn auf meine weise
und dieser kampf hat seinen sinn!