In letzter Zeit träume ich wieder mehr, oder jedenfalls erinnere ich mich wieder mehr an meine Träume, was daran liegen könnte, dass meine Nächte immer noch mehr oder weniger zerbröckelt sind. Entweder ist es zu warm, oder die Blase zickt rum, das Knie zwickt oder der Kater schnarcht; eines davon ist es mindestens einmal pro Nacht und reißt mich aus Morpheus Armen. Die zweite Hälfte, wenn ich dann zurück finde in Morpheus wartende Arme, bescheren mir Sonderbares. So letzte Nacht. Featuring:
Eine Abfahrt mit einem bunt bemalten Bus einen recht sanften Hügelhang hinunter in wartendes, lockendes, Wellen schlagendes Meer, aus dem eine versunkene Ruinenstadt noch halb hinausragte. Ich wünschte, ich könnte zeichnen. Es sah traumhaft aus! Das Wasser war turkis und klar und Tupfer von Meerrosen leuchteten rot in dem Turkis wie Mohnblumen im Rapsfeld. Die Ruinen, die man sah, schimmerten warm und golden.
Mit mir im Bus saßen noch andere Touris, die belehrt wurden, sich nicht zu weit von dem Bus zu entfernen, der aber doch immer noch den Abhang hinunterschlitterte, aber nie auf das Wasser traf. Ich sprang aus dem Bus heraus und kullerte ein Stück, oder die Welt kullerte sich um mich und vermischte sich in Farben und Formen und lachte.
Immer weiter, bis das Wasser mich endlich umschloss. Die golden schimmernde Ruinenstadt nahm mich auf, und nur noch gedämpft hörte ich die Rufe der Touristenbabysitter, die ihre Touris wieder einzusammeln versuchten. Ich blieb verborgen in der Unterwasserstadt, versteckt in einer Kammer, schwebend und staunend und von Licht und Wellen umspielt.
Dann war ich endlich allein ….
und das Handy blubberte mich wach und die Dusche verlangte nach mir.