Drei Tage lang war ich im Schnupfenkoma; in 2-Stunden-Takten geschlafen und die seltsamsten Träume gehabt, konfuse und verrückte Kurzgeschichten, die genau so schnell wieder im Vergessen verschwanden. Da sind nur noch vernebelte Erinnerungen an Miniaffen, Kuchenstückchen, Jim’s in Miniröcken, diverse Twitterfreunde, mit seltsamen Anfragen und Kürbiskanonen.
Noch immer schniefe ich mich durch die Tage und Nächte, aber nicht mehr als der Zombie, der ich Montag Abend noch war. Ich werde wohl überleben. Irgendwie. So einen blöden katastrophalen Schnupfen braucht man wirklich nicht. Langsam erwachen meine Lebensgeister wieder und – als bestes Indiz dafür, dass es mir wieder besser geht – heute zum ersten Mal wieder Cappuccino gekostet und an einer Zigarette geschnüffelt. Beides ist noch bäh, also weiter auskurieren und Salbeibonbons lutschen und Tee trinken. Es gibt sicherlich Schlimmeres, aber hey – das hier ist meine Seite und ich darf hier hemmungslos jammern, wie es Männer ja auch tun in Wahrheit. Ab pro po’s Männer: der meinige ist jetzt auch infiziert. An ihm kann ich quasi meine Leidensgeschichte wie in einm Doku-Drama wieder finden. So niesen und husten wir uns gegenseitig unser Leid und teilen brav die Taschentücher, deren Verbrauch in den letzten Tagen in schwindelerregende Höhe schoss.
Ich werde es langsam angehen, merke ich doch, dass mich diese 3 Tage geschlaucht haben. Ich bin eben alt, und im Alter ist selbst ein Schnupfen bereits potenziell tödlich und dauert eben seine Zeit.