Manchmal braucht’s ja einen Schubs, oder eines gereizten Darmes, der dich völlig unerwartet ins Krankenhaus befördert – und dich (in dem Falle mich) von deinen Rauchgewohnheiten abhängt.
Und so kam es, dass ich bereits seit mehr als einer Woche nicht mehr geraucht habe. Meine letzte Zigarette rauchte ich am 11.09.2017 kurz nach 22 Uhr auf dem heimischen Balkon.
Nun war der Ausstieg nicht bewusst oder freiwillig, sondern eher den Umständen geschuldet, aber warum nicht die Gelegenheit beim Schopfe packen! Ich kann nur sparen und profitieren. Ich hatte auch Zeit, in mich hineinzuhorchen und mich zu wundern, warum ich nicht den Drang verspürte, spätestens am 3. Tag heimlich aus dem Krankenzimmer zu fliehen und in der Raucherecke einen Glimmstengel zu schnorren. Wieso hatte ich so gar kein Verlangen? Wenn es kein Verlangen ist, was ist es dann?
Die Antwort ist: Gewohnheit. Ich habe meine festen Zeiten und Gelegenheiten, wann ich rauche: Morgens bevor ich das Büro betrete, die nächste, wenn ich mit den Wiedervorlagen fertig bin und bevor ich mit dem Diktat-Tippen beginne, eine um 10.30 Uhr, wenn ich meine Unterschriften-Mappe anfangen muss, fertig zu stellen. Die nächste dann 11.30 Uhr, bevor ich nach OL kutsche.
Dort esse ich Mittag (oder bisher: verschlang ich mein Mittag) und genehmigte mir die Nach-dem-Essen-Ziggi. Dann eine zum Kaffee, wenn ich meine nachmittägliche Briefkasten-Entleerungs-Tour starte und eh draußen bin, dann eventuell noch eine, je nachdem ob ich will, und eine Zigarette, bevor ich nach Hause fahre.
Zu Hause dann eine nach dem Abendbrot und eine vor dem Zu-Bett-Gehen. Am nächsten Tag geht alles wieder von vorn los.
Aber der Darm schubste mich ungefragt aus diesem Trott, und ich verspürte auch gar kein Verlangen, rauchen zu wollen. Nicht weiter darüber nachdenken, schon gar nicht wundern sondern einfach mitgehen und das machen, was man will. Moni vernichtete die Zigaretten, die noch zu Hause deponiert waren. Denn ja, ich muss zugeben: Wären sie in Reichweite, würde ich wohl schlicht wieder rauchen gehen.
Aber ich habe keine, habe keine gekauft und auch nicht vor, welche zu kaufen, und bin jetzt also tatsächlich seit mehr als einer Woche ohne Probleme rauchfrei, und ich krabbel nicht die Wände hoch oder lutsche verzweifelt an Gummibärchen als Ersatz. Ich wundere mich selbst, oder auch nicht. Ich nehme es hin und ziehe meinen Vorteil daraus.