Gerade sang der einstmals noch Wellerman singende Postbote aus UK „I hate to told you so“ – und ja, ich hasse es auch, das mir selbst sagen zu müssen. Wie das Leben so spielt und im Alter hat man viel Leben, aber wohl doch nicht so viel Weisheit intus, dass man gefeit davor wäre, sich eben jenes Told you so! selbst erklären zu müssen (und zwar vorwurfsvoll immer und immer wieder), weil man nicht auf sich und seine eigentlich angesammelte Wahrheit hören wollte und
Wundertropfen aus der Werbung
geshoppt hat, in der Erwartung, damit dann innerhalb von 3 Wochen 60 kg leichter zu werden. Statt dessen ist nur das Konto etwas kleiner, die Waage aber grinst nach 2 Wochen und einem Kilo mehr hämisch und sagt: Told you so! Von wegen „Nach 3 Tagen werden ihnen ihre Hosen nicht mehr passen!“ Am Arsch! Bzw. der ist immer noch im Weg und nicht weg! Told you so! lacht hämisch auch mein Verstand, doch für einen winzigen Augenblick hatte ich eben gehofft. Nun gut, es hat nichts gebracht. Gar nichts! Nur den Placebo-Effekt, dass ich mich fitter fühle, weil ich tu ja was, stelle mich wieder auf die Waage (immerhin) und überlege, was ich wie esse. Aber diese Tropfen sind definitiv nicht der Weg! Dann wohl wieder im Herbst WW. Mal gucken.
Kommen wir zur Woche, die erste, in der ich urlaubsbedingt mit Chef alleine durch das Aktenchaos wate. Es heißt mal wieder: Ich vs. Chef’scher Diktatwahn. Würde ich das schaffen, würde ich nicht seit meiner Vollzeiteinstellung herumjammern, dass es eben nicht mehr reicht, mit 1,5 Arbeitskräften die anfallende Arbeit zu stemmen. Aber – und an dieser Stelle wären wir wieder beim Told you so! – ich habe es wieder nicht lassen können und habe Diktate mit nach Hause genommen, einfach, um nicht gnadenlos abgehängt zu werden.
Es ist aber auch so, dass momentan die story-Dealer-Seiten abgegrast sind. Sommerpause wohl auch hier. Von daher ist das Diktate-mit-nach-Hause-schleppen nicht ganz so tragisch. Noch bin ich mit stories gut versorgt, und nach 6 Jahren fängt man eben auch wieder mit einigen von vorn an und entdeckt sie neu oder wieder. Das ist ja auch schon mal was.
Sonst ist nicht viel passiert in dieser Woche.
Huhu Werkarniggel,
ja, Werbung ist ein Biest und hat noch niemanden etwas gebracht. Sie zu ignorieren indes fehlt einfach den meisten schwer. Dabei ist abnehmen doch so einfach, oder? Tatsächlich kannst du essen, was du möchtest, du mußt es nur auch verbrauchen!
Ein guter Einstieg ist ein „unter Tisch Fahrrad“. Da gibt es billigste Modelle von 47,- €, wo du den ganzen Tag über beim Tippen die Beine bewegst und so permanent Kalorien verbrennst, nicht viele, aber es ist ein Anfang.
Und dann gibt es jene Klasse der Gerät, die bei ca. 300,- € beginnt, die dir direkt den Stuhl mit ersetzt und dir einen bösen, anfangs unbequemen, Fahrradsattel aufbürdet. Vorteil bei diesen Modellen ist, dass du jetzt nicht nur trittst, sondern auch die Beine bewegst und dir ein Gegengewicht einstellen kannst, um mit der Zeit die Beine stärker herauszufordern. Natürlich wird auch dies keine Wunder bewirken, aber nach einigen Wochen des Trainings solltest du soweit gestärkt sein, daß du spazieren gehen kannst, aber nicht mehr in diesem gemütlichen Modus, sondern stramm und herausfordernd lange Wege beschreiten kannst.
Und dann sollte es dir auch bedeutend leichter fallen, ein Fahrrad zu besteigen und „unter Qualen“ und Mühen, den täglichen Weg zur Arbeit und zurück mit dem Fahrrad hinter dich bringen zu können.
Das einzige, was du mitbringen mußt, ist der Wille, die Ausdauer, die Kampfeslust das anzupakcen. Und wenn du es schaffst, wird die Belohnung sein, daß dein Körper bereitwillig wieder an den Punkt kommt, wo er anfängt die Kohlehydratpolster abzuarbeiten, die er sich im Laufe der Zeit auferlegt hat, um für „noch“ schlechtere Zeiten und das Schlimmste gerüstet zu sein.
Am Ende wird dies nicht teurer als all die vielen Wundertropfen und Diätversprechen gewesen sein, die du dir bisher hast aufbürden lassen.
Und jetzt: viel Spaß beim Lesen!
Huhu Saŝa,
glaube mir ruhig, ich weiß das alles, habe es schon durch (ein jahrelanges geführtes Runtastic-Tagebuch erzählt davon); ich besitze ein Ergometer (treten unterm Tisch beim Tippen ist leider nicht möglich, denn da ist der Fußschalter für die Diktate). Ich habe erfolgreich WW gemacht und abgenommen – vor Corona. Ich weiß, wie es geht, ich weiß es alles aus eigener Erfahrung.
Nur den richtigen Anfang finden . das ist schwer, wenn der Körper einem mehr und mehr im Stich lässt, das KINDLE ruft, die Couch lockt und das böse Gehirn dir einflüstert: Wozu? Du bist über 50! Kein Schwein kräht mehr danach, wie du aussiehst! Bald stehen die Kiddies im Bus auf, wenn sie noch höflich erzogen sein sollten.