Zurückfinden in Non-Urlaubs-Realität

Gestern war quasi mein letzter Urlaubstag. Ein wenig Trauer schlich schon mit ein bei dem Gedanken, dass es ab jetzt nun ein normales Wochenende sein würde, als wenn ich 13 Uhr Feierabend im Anwaltsbüro gemacht hätte und nun auf dem Weg zum Gitarrenunterricht bin, wie an jedem anderen normalen Freitag eben, an dem man nicht im Urlaub ist. Wo ist nur die Zeit geblieben? Sind es wirklich schon wieder zwei Wochen gewesen? 

Und nun ist eben Sonnabend. Fast schon Mittag, ich hab es immerhin aus dem Bett geschafft. Ein wenig Hausputz steht eigentlich an, wenn ich mich dazu aufraffen kann. Wenn wir nicht wieder in Diskussionen über das bestehende deutsche Schulsystem verstrickt werden, oder über Politik (Was hat das Arschloch da in den USA nun wieder getwittert?!), oder wo wir das nächste Mal in den Urlaub fahren könnten, wenn wir bis dahin wieder abgenommen haben würden … 

Eigentlich will ich mich gar nicht aufraffen, irgendwas zu tun, ich sitze gerade so gut, habe zwei neue stories auf das KINDLE geschubst und bei mindestens einer weiß ich bereits jetzt schon, dass ich durchheulen werde bis zum unausweichlichen Happy Ending. Wieso quäle ich mich eigentlich durch all das Drama des Brian & Justin universe? Ich sag es euch: Weil mein eigenes Leben so dramalos ist.

Dramalos? Pah! Wer behauptet denn so was? Little Drama kann mein Knuffel auch! Wie er gestern beim Einkaufen bewies. Ich war hungrig einkaufen gewesen, denn der Kühlschrank war noch immer leer, nachdem wir aus Kreta zurückkehrten und nicht wirklich Bock hatten, einkaufen zu gehen. Wozu gibt es auch Lieferservices? Jedenfalls mussten wir dann aber irgendwann doch, weil uns das Fehlen von Klopapier zwang. Wie gesagt: ich war hungrig, und während mein Mann und Gemahl noch Eis in den Einkaufswagen bugsierte, stand mir der Sinn eher nach diesen kleinen geräucherten Minisalamis, also nach Herzhaften. Gleich nach der Kasse angelte ich mir eben besagte Minisalamis in der Absicht, wenigstens eine bereits zu essen, als mir mein Knuffel diese aus der Hand riss, mich wie ein kleines Kind schalt, ob ich damit nicht warten könne! Eine Viertel Sekunde lang war ich verblüfft, und dann verärgert! Wer denkt er denn, der er ist?! Und genau das sagte – eher brüllte – ich auch entrüstet! Es war  mir egal, ob mich Leute hörten, ich ließ mich nicht einfach behandeln wie ein Kind! Er schnappte sich dann nur wortlos den Einkaufswagen und stürmte aus dem Laden, ohne beim Araber-Stand noch anzuhalten, wie wir es eigentlich abgesprochen hatten, um noch ein paar Oliven, gefüllte Paprika und Salate einzukaufen. Er stürmte raus, ich humpelte hinterher. Er redete kein Wort mehr mit mir, auch keine Antworten mehr auf direkte Fragen! Wer verhielt sich jetzt wie ein Kind?

Aber nun ist es wieder gut, er hat sich beruhigt, oder vergessen, warum er so ein Drama abzog, und schließlich ist Wochenende. 

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