Das Haus meiner Oma

Oma-Haus

Das Haus meiner Oma – es steht noch! Es wird sogar daran gearbeitet, wie die bereits etwas neueren Fenster im rechten Erdgeschoss beweisen.

Ein oder zwei Sommer habe ich in diesem Haus verbracht, und es war immer aufregend und spannend und auch ein wenig unheimlich; wenn die Dielen knarrten und nachts, wenn ich in den übergroßen schweren und etwas muffig riechenden Bett lag, seltsame Schatten durch die kleinen Fenster huschten.

Die Toilette war eine schmale Stiege runter auf dem Hof; für Notfälle hatte Oma aber einen Klo-Stuhl. Für das morgendliche und abendliche Waschen stand eine kleine Schüssel und ein Krug mit Wasser bereit. Geheizt wurde über den großen Küchen- und den kleinen Kachelofen in der guten Wohnstube.

Die Nachbarin von meiner Oma, die im selben Haus wohnte, hatte einen Schäferhund, der ihr so treu ergeben war, dass sie ihn – als sie selbst nicht mehr so gut zu Fuß war – mit einem Körbchen und Geld los schickte, um die nötigsten Einkäufe zu erledigen. Als die Frau starb, ging auch einige Tage später der Hund vor Kummer ein.

Manchmal bin ich ganz alleine mit dem Fahrrad die ca. 23 km zu meiner Oma gefahren; einfach so.  Meistens jedoch war ich mit Vater dort. Dann trank er Kaffee und kümmerte sich ein wenig um das Nötigste im Haus, während ich Kakao bekam und mit Oma Mensch-Ärger-dich-nicht! spielen durfte.

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