Fast

… wäre das Rügen-Wochenende, das für nächste Woche bereits seit Januar geplant ist, apokalyptisch in den Eimer geplumpst, oder hätte zumindest einen sehr viel schlechteren Start gehabt. Zum Glück – und an dieser Stelle spoiler ich dann das Ende gnadenlos – wurde doch noch alles gut.

Es ist und war ja auch schon immer kompliziert, für den Anwaltsjob, den ich ja nun seit November 2018 in Vollzeit arbeite, eine Urlaubsvertretung zu finden, denn die bisherige UV ist jetzt quasi jetzt „meine“ Halbzeitmitarbeiterin mit sehr eingeschränktem zeitlichen Nebenkapazitäten außerhalb der vereinbarten 20 Stunden pro Woche, und als solche arbeitet sie nicht mehr am Freitag. Was sie aber noch tat im Januar, als wir die Urlaubsplanung zumindest grob durchsprachen. Für mich stand fest, dass ich irgendwann vor den Osterfeiertagen ein verlängertes Wochenende bräuchte, also von Freitag bis Montag, in dem ich mit Jo nach Rügen wollte. „Sag mir nur rechtzeitig Bescheid, dann kriegen wir das hin!“ hieß es. Ich sagte A. rechtzeitig Bescheid … und alles war klar …. dachte ich.

Bis ich letzten Donnerstag dann, also eine Woche vor dem geplanten Fluchtwochenende, so nebenbei erwähnte, das ich mich total darauf freue, dass ich nächsten Freitag schon unterwegs Richtung Rügen sein werde.
„Weiß Chef eigentlich, dass an dem Freitag dann niemand im Büro ist?“, fragte mich A. dann auch quasi so nebenbei … und ich fiel aus allen Wolken.
„Wieso? Ich dachte, du wärst dann den Freitag eben da?“
„Freitags arbeite ich doch nicht mehr! Aber der Montag geht klar, da bleibe ich dann den ganzen Tag im Büro!“
Ach so! Ja dann …

Mir schwanten Probleme, denn als ich Chef das erste Mal von meinem Freitag-bis-Montag-Frei-Vorhaben berichtete, fragte der wie immer nur: Ist für Vertretung gesorgt?, was ich da ja noch dumm und guten Glaubens ja vollherzig bejahte. Also musste ich ihn gestern quasi gestehen, dass er Freitag das Büro alleine haben würde …

Und Chef sah das gar nicht ein! Das ginge so ganz und gar nicht!

Adios, zeitiger Aufbruch auf die Lieblingsinsel. Meine ganze Planung zerbröckelte und ich sah mich bereits nächsten Freitag zähneknirschend und die Welt verfluchend bis Eins im Büro hocken, was bedeuten würde, ich käme erst um 14 Uhr in Richtung Rügen los, Jo müsste ewig warten, bis ich sie abholen würde können, wir würden mit viel Glück vielleicht irgendwann zur Tagesschau kaputt im Hotel ankommen und überhaupt … ich hätte heulen können vor Wut!

Chef sah wohl, dass ich kurz vor einem wütenden Zusammenbruch stand und mich regelrecht verarscht fühlte. Er ordnete an, ich sollte A. sofort anschreiben/anrufen, ob sie nicht wenigstens ein paar Stunden an dem Freitag ins Büro kommen kann, da Chef selbst ja ab 11 Uhr zum Gericht unterwegs ist und im Prinzip nur noch jemand das Büro besetzen müsste zwischen 11 Uhr und 13 Uhr – das sollte doch vielleicht hinzubekommen sein. Ich kroch also via WhatsApp bettelnd zu Kreuze … bis A. sagte: Na gut, dann komm ich eben ausnahmsweise an dem Freitag ins Büro.

Rügen und mein freier Freitag ist also gerettet – diesmal. Wie ich unter solchen Umständen aber meinen Sommerurlaub planen soll, krieg ich noch nicht ganz gedanklich sortiert. Die Freitage habe ich dann immer – also auch während der Urlaubszeit – im Büro zu sein, weil niemand anderes da ist? Oder wie, oder was? Ich bin gerade wegen der ganzen ungeklärten gesamten Urlaubsvertretungssituation arg frustriert.

Aber wenigstens ist meine Flucht nach Rügen erst mal gesichert.

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