Dresden – Saurier – Heimat

Es war wie gesagt eine gute Idee, schon am Sonntag loszufahren, denn so hatten wir den gesamten Montag bereits zur Verfügung, den wir in Dresden mit der Entdeckertour verbrachten. Die Tour begann mit einer Stadtrundfahrt in einem roten Doppeldeckerbus, durch die Altstadt, auf dem Blauen Wunder über die Elbe nach Löschwitz, wo es dann mit der Bergschwebebahn zum Luisenhof ging. Das ist ein kleines Restaurant, in dem sich bereits viele Prominente ein Bierchen hinter die Binde kippten, wie diverse Beweisfotos an den Wänden belegten. Gerade Derpadieu, Gunter Emmerlich, diverse Bundespräsidenten und Böttchern und Fischer, die wir zu unserer Oberlausitzer Zeit immer gern im Radio gehört haben.

Die Sicht von der Terrasse war zwar ein bisschen „düchtsch düsch“, aber trotzdem fantastisch. Unter anderem auch auf die Waldschlösschen-Brücke, deren Bau Dresden den Titel „Weltkulturerbe“ kostete. Zu Fuß ging es dann wieder über das Blaue Wunder zurück zum Dampfer und mit dem an das Elbufer an den Brühlschen Terrasse. Noch einen Abstecher in die Frauenkirche, in der man eigentlich keine Fotos machen sollte, aber trotzdem alle rumblitzten und auch ich habe ganz heimlich zumindest eines von dem atemberaubenden Altar geschossen, als auch schon eine Stimme hinter mir raunte: Die sollen doch keine Bilder machen! Als dann auch noch eine Predigt begann, haben wir kurzerhand dann doch die Flucht angetreten, nicht, dass dann noch der Blitz wegen meines Ungehorsams in das gottesfürchtige Volk einschlägt.

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Nach Dresden ging es schnurstracks nach Kleinwelka, in den Saurierzoo. Da waren wir früher oft und gern. Natürlich ist er in den letzten 12 Jahren tüchtig gewachsen. Da uns zwischendurch Hunger überkam und am dortigen Imbissstand „Germknödel mit Vanillesoße“ lockten … also wir konnten nicht Nein sagen und Hubby und ich teilten uns eines. Meine Güte, ist das Zeug köstlich. Wie lange hatte ich schon keine Germknödel mehr gegessen? Im Saurierepark selbst gibt es jetzt auch kurzgeschorene Alpakas – die Viecher sind nicht die grünesten Tiere auf der Erde (verstehen jetzt nur SPNler), sondern auch unglaublich niedlich. Ich hätte jetzt gern ein Alpaka. Außerirdische gab es auch und Jurassic Park hautnah. Man läuft in einen abgegrenzten Bereich läuft man durch eine Art Urwald, aber immerhin ist der Weg mit Mulch markiert. Und dann hört man Urviehgeräusche. Urplötzlich. Es trampelt und raschelt, röchelt und faucht, brüllt und kracht aus allen Ecken. Die ersten Kinder fingen an zu schreien und forderten Flucht. Ich hatte Spass.

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Und dann endlich hieß es: Auf in die eigentliche Heimat. Durch Bautzen, wo das Navi uns erst zu spät sagte, wir hätten uns links einzuordnen. Also wollten wir noch eben auf die linke Spur so kurz vor der Ampel, was einem einheimischen Opa hinter uns in den Wahnsinn zu treiben schien, er ein wahres Hupkonzert veranstaltete, nur weil er 3 Minuten später erst rechts abbiegen konnte. Blödarsch!

Und dann kamen sie in Sicht: die Heimatberge. Lausche, Jeschken, davor die Felder und Wälder und Hügel. Hach. Richtige Tränen kamen mir, als wir dann Spitzkunnersdorf herunter fuhren, Großschönau vor uns lag, mit dem Hutberg und den Umgebindehäuschen. Die Eisdiele und das alte Gemeindehaus, die Schule, Frottana, die alte Webschule, die Kneip0e „Zur alten Eiche“ und dann sogar ein Stückchen Buchbergstraße und ein winziger Rest Pappelallee. Wir haben noch nicht angehalten und ich habe auch noch keine Fotos gemacht. Ich hatte Tränen in den Augen und freue mich darauf, das alles morgen in Ruhe zu erkunden.

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Schließlich kamen wir auch in Oybin an. Das Hotel ist knuffig, aber total woanders, als ich eigentlich vermutet hatte. Das Zimmer ist klein, aber ausreichend und direkt an der Bimmelbahn gelegen mit Blick auf den Oybin.

OybinHotelblick

Gerade haben wir Abendbrot verdrückt – Knuffel sein Wildschweinfilet mit Rotkraut und Kartoffelecken und ich Hausgemachte Sülze mit Bratkartoffeln. Jetzt sitze ich mit dem Lappi und bei Weißweinschorle und genieße den lauen Sommerabend, versuche meine Gefühle in den Griff zu bekommen. Die erste Durchfahrt durch Großschönau hat mich ziemlich aufgewühlt, ich hätte nie geglaubt, dass Heimatgefühle derart intensiv werden könnten. Bin gespannt, wie das morgen wird.

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3 Antworten zu Dresden – Saurier – Heimat

  1. pittiger sagt:

    Freue mich so für dich! 🙂

  2. Darbie sagt:

    Zeigt das letzte Foto einen Blick von Eurem Hotel aus? Boah diese Steinformation da oben ist ja der hamma <3 *ist gerade irgendwie im Bergmodus*

  3. JMacLean sagt:

    So einen Park mit Dinosauriern gab es hier auch mal

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