Die Einladung

Vorneweg: Eigentlich bin ich total normal. Also fast. Jedenfalls habe ich Freunde und auch einige Bekannte und die meisten laufen nicht schreiend weg, wenn sie mich auch nur von der Ferne sehen. Aber uneigentlich gestehe ich an dieser Stelle, dass ich noch immer überrascht bin, wenn Menschen mich so ganz offensichtlich mögen! Ich frage mich dann immer nach dem WARUM? Wieso sollte man sich so überschwänglich freuen, wenn ich meinen Besuch ankündige (es sei denn, ich schulde demjenigen noch eine Menge Geld *lach*).

Warum ich darüber blogge? Nun, das hat diesen Grund:

Unsere Tochter hat ja Freunde, diese Freunde haben Eltern und bei einer gemeinsamen Geburtstagsfeier der Muh und Mäh-Clique (müsst ihr jetzt nicht verstehen) lernten wir auch die Eltern näher kennen. Wir verbrachten einen fröhlichen Abend miteinander, redeten über Gott und die Welt, Serien, Urlaub, zogen insgeheim über die Macken unserer Kinder her … kurz und gut: wir hatten einen wirklich tollen Abend.

Das ist jetzt mehr als ein halbes Jahr her. Ich hatte die Feier längst wieder abgehakt als: nett.

Am letzten Wochenende dann fanden wir die Einladung in unserem Briefkasten. Eine Einladung eben jenes anderen Elternpaares und deren befreundeten Nachbarn. Ich war — überrascht. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte. Aber unser Bazillus nahm uns quasi die Entscheidung ab, legte kurzerhand fest, dass wir am 18.09. doch sowieso noch nichts vor haben und ruhig auf der Geburtstagsfeier dort erscheinen könnten – und sagte für uns zu. Später berichtete sie uns dann, dass die Mäh-Elterntiere bei der Überbringung der Zusage durch unseren Bazillus in Freudentaumel und Jubelgeschrei ausgebrochen wären. Ähm … ja …

Und jetzt frage ich mich seit ein paar Tagen: Wieso freuen sich Menschen so freaky, uns in ihrer Nähe zu haben? Es kommt nicht oft vor, dass es mir so deutlich gezeigt wird. Gut, wir stinken nicht, benehmen uns durchaus zivilisiert, haben auch immer ein bisschen Senf mit in die Diskussionen zu schmieren und kommen im Großen und Ganzen mit allen gut zu Recht.

Ich bin ein bisschen verunsichert, wie ich mit derartig gezeigter Zuneigung von „Bekannten“ (deren Vornamen ich zu meiner Schande auch ständig vergesse) umgehen soll. Sind wir dann nicht verpflichtet, eine Gegeneinladung auszusprechen? Aber wäre das emotional fair? Denn es wäre dann vielleicht nur aus Höflichkeit, weil man es eben so macht in diesem Breitenkreis …. lädst du mich ein, lad ich dich ein; schenkst du uns was, schenken wir dir auch was …

Vielleicht erwarten sie, dass nun eine Freundschaft entsteht? Aber kann man so was planen? Was, wenn sie nun vorschlagen, sich öfter und regelmäßig zu treffen, um etwas gemeinsam zu unternehmen? Ich kenne doch meinen Knuffel … Und was, wenn sie merken sollten, dass wir eigentlich ziemlich langweilig sind, Knuffel lieber in Ruhe und für sich virtuelle Monster erschlägt und ich in meinem eigenen DEAN-Land träume.

Dieser Beitrag wurde unter Blog veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Die Einladung

  1. N. sagt:

    jetzt komm, du bist ein wundervoller mensch, warum sollte man dich nicht mögen? du bist warmherzig, gefühlvoll und sehr lustig! und noch vieles mehr. ich frage mich eher: wie kann man dich NICHT gern haben? genieß den abend mit den anderen und mach dir nicht so einen kopf!!!
    *drück dich*

  2. Mel sagt:

    Du hast ja keine Ahnung………. echt nicht.

    Ich kann sie verstehen. Immer wenn du uns mal diese äußerst seltene Ehre zukommen lässt uns zu besuchen, oder eben diesen Besuch anzukündigen, breche ich hier ebenfalls in hemmungslosen Freudenjubel aus und das tu ich nur, weil du eben genauso bist, wie du bist ;))

    Mach dir nicht so viele Gedanken darüber was sie erwarten, es ist doch *piep*…egal. Würden sie euch nicht nett finden, hätten sie euch nicht eingeladen und alles andere, ob es Gegeneinladungen gibt oder nicht, ob man sich häufiger sieht oder nicht…… was auch immer, das wird die Zeit zeigen und egal wie viel du nun nachdenkst, du wirst eh nicht auf die Antwort kommen, ohne es ausprobiert zu haben 😉

    In diesem Sinne………. kündige doch mal wieder deinen Besuch an……. BITTE!!! 🙂
    Überhaupt könntest du zwischendurch mal „piepen“ das wäre ja schonmal ein geringer Anfang, aber ich wette, du wirst dir spätestens Silvester wieder vornehmen dich öfter zu melden, ich freue mich also auf Januar, bevor dieser Vorsatz wieder schwindet :)))

    Ich denk an dich!

    Liebe Grüße,

    Mel

  3. werkarniggel sagt:

    Ach MEL *knuddel* Ich wollte längst angerufen haben. Und besuchen sollte ich euch auch endlich wieder, du hast so was von Recht! Ich werde beides in die Planungen der kommenden Wochen einbeziehen, schließlich habe ich noch Urlaub übrig.
    Und du ahnst gar nicht, wie sehr mir gerade DEIN Kommentar heute über den Ohrenschmerzentag hilft. 🙂 DANKE

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.