Schon wieder ein Sonntagsblogpost

Der Sommer 2023 sollte – am 10. September – sich langsam seinem Ende zuneigen, aber er drehte noch einmal die letzte Woche voll auf. Temperaturen an die 30° C, die Nächte manchmal kaum unter 20. Den Ventilator habe ich eigentlich schon verstauen wollen, nach dem verregneten und gefühlt sehr kühlen vergangenen August; aber der dreht jetzt doch noch ein bisschen im Versuch, so zu tun, als wenn die Luft nicht stehen würde.

Es ist wieder ein Sonntag, und ich gucke zur Abwechslung Romantik-Drama-Komödien. Nebenbei ertappe ich mich dabei, wie ich den Herbst herbeisehne; aber aus den falschen Gründen, wie ich fürchte. In meinem Kopf ist diese werbe- und filmverseuchte Vorstellung von regnerischen Nachmittagen, roten Schirmen und bunten Blättern, großen Pfützen und funkelndem magischen Licht, während man die würzige Luft atmet und lange Spaziergänge macht, um dann in ein gemütliches zu Hause zu kommen, in dem ein Kaminfeuer knistert und das Ofengemüse duftet, Kerzen flackern und der Regen dann am Fenster in funkelnden Tropfen herunterläuft; ein Hauch von melancholischem Jazz leise irgendwo … seit wann höre ich Jazz?

So ist es natürlich nicht. Es scheitert noch immer daran, dass ich konditionell nicht wirklich weite Strecken laufen kann. Auch wenn nun schon über 5 kg runter sind; Ausdauer beim Laufen habe ich noch keine. Aber es wird. Es muss werden; langsam, und zielstrebig, und ohne die ständige Versuchung, sich diese überteuerten Abnehmgummibärchen zu kaufen, um dann in einer Woche 2 kg oder mehr abzunehmen. Nein, ich werde nach und nach und Woche für Woche mich an Punkte halten und jeden Freitag auf die Waage steigen. Auch, wenn das manchmal mit Enttäuschung behaftet ist. Letzte Woche hatte ich 1,5 kg weniger, und diesen Freitag, obwohl ich nichts „verbotenes“ gegessen/getrunken hatte, waren wieder da. Verdammt. Aber gemäß den Erfahrungen in der WW Community scheint das auch vielen anderen so zu gehen. Der Körper, ein seltsames Konstrukt. Ob meine Mutter und meine Tanten von oben herabschauen und lächeln, weil ich versuche, aus dem Frauenkörper unserer Familie halbwegs „auszubrechen“?. Vielleicht haben sie auch schon Wetten abgeschlossen, mit Vater und den beiden Brüdern …

Und vielleicht sollte ich mir dieses eine Lied, das ich vor bestimmt 40 Jahren ein- oder zweimal gehört habe, zu Herzen nehmen: Im JETZT zu leben, und nicht immer schon das Nächste zu planen und sich im Spätsommer die Herbsttage vorzustellen. Und wenn es dann Herbst ist, denke ich bereits an die Weihnachtszeit; und dabei verpasst man ganz den Moment. Das Lied war glaube ich von Hermann van Veen.

Im Büro ist auch alles wie immer, und alles reichlich. Es erstaunt mich selbst, dass ich relativ gelassen die Aktenberge betrachten kann und dieses Wochenende keine Diktate mit nach Hause genommen habe. Mein Telefon ist kaputt, also das analoge Ding auf der Arbeit. Das ist ein Fluch und Segen gleichzeitig: einerseits kann ich nicht ran gehen, denn es funktioniert nur die Freisprechanlage, und dann brülle ich in das Mikro gegen meine Frau H. an, die an ihrem alten Telefonteil sowieso schon sehr laut in den Hörer spricht, das man seinen eigenen Gedanken nicht mehr hören kann. Andererseits ohne funktionierende Geräte ist es eben auch Mist, halbwegs vernünftig und effizient irgendwas fertig zu bekommen, und der Frustlevel steigt.

Heute Abend räumen wir das alte (neue) Sofa raus; es zieht eine Etage höher zu M. Wir bekommen morgen ein bequemeres geliefert. Ich bin schon sehr gespannt, ob es so sein wird, wie ich es mir vorstelle. Oder ganz anders. Und vermutlich werde ich baff erstaunt sein, wie sehr auch schon kleine Details einen Raum verändern können. Erst recht ein Sofa. Ich bin jedenfalls voller Vorfreude und Spannung; auch wenn es bedeutet, dass ich den heutigen Tatort auf einem Ersatzhocker sitzend betwitt …. ach, es heißt ja nicht mehr Twitter, sondern X.

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