… und dann wurde ich vergessen

Das Wochenende war tragisch, der Schnupfen (fast) mörderisch und die Nächte verhustet und unausgeschlafen. Ich musste also heute erst einmal zum Arzt. Schlauer Weise holt man sich telefonisch besser vorher einen Termin. So tat ich heute Morgen und sollte mich 16.10 Uhr in der Praxis einfinden. Ich war – wie üblich – eine halbe Stunde vor dem Termin da, denn Warten würde ich sowieso müssen. Ich gab das Kärtchen ab und setzte mich zu den anderen Schnupfenden und Hustenden; blätterte lustlos in Zeitschriften, hustete und schniefte weiter, hatte mein Höndü vergessen, schaute aus dem Fenster und betrachtete sehr eingehend den Fußboden. Die Zeit verging. Die Mitwartenden kamen, schnieften mit herum, zankten sich um Zeitschriften, tippten auf Handys herum und tuschelten leise. Ich döste vor mich hin und war froh, den einzigen Platz im Wartezimmer erwischt zu haben, wo man den Kopf, der sowieso schon weh tat und immer schwerer wurde, an das daneben stehende Bücherregal anlehnen konnte. Die Zeit verging. Mittlerweile hatten die Wartezimmermitwartenden zweimal komplett gewechselt, nur ich döste nach wie vor auf meinem Stuhl mit dem Kopf gegen das Bücherregal. Es war bereits 17.30 Uhr, und mein Name war immer noch nicht gefallen.

Die Schufte hatten mich vergessen!

Ich schlurfte nach vorn an den Empfang und nieste ein „Haben Sie mich etwa vergessen?“

Sofort wurde ich in das nächste freie Behandlungszimmer bugsiert, keine 3 Minuten stand der Arzt vor mir und fragte mich nach meiner Diagnose:

„Tödlicher Schnupfen, ansonsten blühend und wenn Sie mir was gegen Kopfschmerzen aufschreiben können, bin ich auch gleich wieder weg.“ war meine Antwort. Er tippte hektisch auf den PC, spuckte zwei Krankmeldungen heraus, wünschte gutes Genesen und ich durfte entschweben. So schlurfte ich nach Hause, wo mich eine Whats App von Chef erwartete: ein grinsender Smily mit guter Besserung und dass ich doch Dienstag dann wieder da wäre! Pah! Seit wann kann Chef denn Whats App?

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