11.02.2024 – Seelengrau

Es gibt Tage, an denen merke ich, wie die Dunkelheit über mir zusammenschlägt, mich einhüllt, und ich kann kaum etwas tun, um es zu verhindern. Heute ist so ein Tag. Eigentlich schon die ganze Woche; ich merkte das an der Stimmung, in die ich verfalle, Antriebslosigkeit, alles ist irgendwie sinnlos und anstrengend und am Ende verliert man ja doch.

Dazu kamen Ohrenschmerzen und am Freitag beim Gang auf die Waage die Erkenntnis, dass ich nun seit mehr als 9 Wochen auf dem selben (zu vielen) Gewicht verharre, Stillstand. Schon schleichen sich die ersten fiesen Gedanken ein wie: Wozu dann noch WW und Punkte eintragen, auf Cappuccino verzichten, wenn es ja doch nicht weiter runter geht?
Kopfschmerzen gesellten sich hinzu. Bestimmt durch die Ohrenschmerzen. Ich tröpfle Ohrentropfen und hoffe, dass es wieder besser wird.

Und ich denke an meine Brüder; mehr als sonst. Für Torsten soll ich die Steuererklärung abgeben. Witzig, das Finanzamt in Hessen. Offiziell darf ich ja noch gar nichts machen. Ich rief also erst dort an und schrieb danach (wie geraten) eine Email mit der Bitte um großzügige Fristverlängerung. Die gewährte man mir auch, telefonisch. Bis Mai hätte ich nun Zeit. Ich lachte eher verbittert auf und erklärte, dass ich noch nicht mal in der Nähe eines Erbscheines wäre, weil Stefans leiblicher Vater ja auch noch gefunden werden müsste, und da habe ich einfach im Prinzip keine Chance mehr, außer es geschieht noch ein kleines Wunder. Die Notarin meldet sich auch einfach nicht. Nach kurzer Rücksprache mit den anderen Finanzamt-Hessen gewährte man mir dann Aufschub bis Ende Februar 2025! Ich hoffe, bis dahin habe ich den ganzen Mist wirklich hinter mir gelassen.

Ich denke viel und ständig an meine Brüder, und ich teile die Zeit in: Vor einem Jahr war Torsten schon tot und wir haben ihn gerade begraben; aber Stefan war noch am Leben! ein. Wenn ich nur … oder Hätte ich doch … aber nichts hätte wohl den Lauf der Geschehnisse geändert. Sie sind tot. Sie bleiben tot; und das Leben geht weiter. Manchmal dann eben – so wie jetzt – eher grau und trostlos und gefühlt allein.

Im TV laufen Dokus, u. a. auch über den BMI und warum er nicht das Maß aller Dinge sein kann, woran es liegt, dass man zunimmt, oder nicht abnimmt, und was man tun kann oder soll und Bla Bla Bla. Vieles, was man schon kennt, einiges, was neu ist; aber am Ende bleibt es dabei: Ernährung auf gesund umstellen und mehr Bewegung. Wenn man aber im Grau feststeckt und sich verheddert hat, dann ist das mit dem sich Aufraffen und raus gehen auch nicht gerade einfach. Aber immerhin hatten die Dokus und mein Gejammer über das Plateau zur Folge, dass nun ein Laufband in der nächsten Woche bei uns einziehen wird.

Ich schaue jetzt noch ein paar Dokus und schnappe mir dann das KINDLE und lasse den Sontag einfach faul dahingleiten, Hauptsache, ich kann ein wenig meine Gedanken stumm schalten.

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