Es muss sich was ändern – mal wieder

Heute morgen im Bett, es war noch zu zeitig, um den Sonntag zu beginnen, browste ich durch das Netz. Es wurden mir Sofas angepriesen, Wein und Sport-BHs in Übergröße. Das Netz kennt mich wohl; oder auch nicht. Und dann war da das Angebot von WW, für ein Jahr lang nur 10 € statt 25 € zu zahlen. WW hat ja mal funktioniert, wenn ich dran geblieben wäre. Momentan stopfe ich aber wieder in mich hinein, wahllos, und meistens zu viel. Ganz schlimm. Ich mag mich selbst nicht. Und selbst Chef macht ständig Andeutungen, dass ich mal wieder etwas tun sollte. Also hielt ich diese eine Werbung für den Wink des Schicksals namens Internet und abonnierte (erneut) WW. Dann kaufte ich eine Waage; und dann gab es Frühstück. Es geht also wieder los, das Einscannen, Tracken und Points einhalten.

Ich träume bereits davon, dass ich dann wieder mobiler unterwegs sein kann und nicht an der nächsten Bank zusammensacke. Dann gibt’s auch keine bearbeiteten Retorten-Bilder, wie jenes oben, in Hawaii geknippst und dramatisch aufbearbeitet. Oder das hier:

Der Sonntag neigt sich auch schon wieder seinem Ende entgegen, damit auch das Wochenende; und ich habe nicht mal mehr den Tatort und Twitter, um mit dem üblichen Montagsbashing schon jetzt anzufangen. Es gibt momentan auch Flaute bei der Story-Dealer-Seiten, nicht, dass ich nicht genug gute auf dem KINDLE hätte. Ein paar vielversprechende sind auch wieder im Entstehen und ich muss mich in Geduld üben.

Was ganz anderes: Die Trauer tut weniger weh; aber das gefühlte Alleinsein nimmt zu. Jeden Abend, wenn ich aus dem Büro nach Hause fahre, denke ich an meine beiden Brüder, sie fehlen mir. Das ist komisch, denn als sie noch am Leben waren, hatte ich ja auch kaum Kontakt, und trotzdem fehlten sie nicht. Bei Torsten wusste ich aber, dass er diesen Blog liest und wir haben regelmäßig telefoniert. Und so manches Mal, wenn ich auf FB mal wieder Bilder und Nachrichten aus der alten Heimat entdeckte, dachte ich, dass das Torsten interessieren würde und ich es ihm schicken sollte. Der Gedanke kommt mir auch jetzt noch oft, bis mir dann sofort einfällt, dass das ja nicht mehr geht, dass ich ihm nie mehr per WhatsApp entsprechende Screenshots senden kann und wir Pläne machen können, wann wir gemeinsam die alte Heimat besuchen werden. Bei Stefan ist es noch ein bisschen anders, denn ich weiß kaum etwas von seinem Leben in den letzten Jahrzehnten. Da sind noch so viele Fragen, die nun nicht beantwortet werden können.
Und so ist es ein großes, dunkles Gefühl des Alleinsein, das bleibt; und ein Hauch Hoffnung, dass man sich vielleicht wiedersieht, wenn auch meine Zeit gekommen sein wird. Dann wird zeit keine Rolle mehr spielen. Noch spielt es aber eine Rolle; und ergo habe ich mich endlich wieder bei WW angemeldet und will meinen Part dazu beitragen, dass ich nicht zu schnell von diesem Planeten verschwinde, mehr oder weniger unfreiwillig. Mama, Papa, Torsten und Stefan werden also hoffentlich noch ein bisschen auf mich warten müssen.

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